Vier Router für die Medien-Welt: Leiterin Yvonne Jacobs, Wirtschaftsförderin Anja Haas und Jörg Kahm von den Freifunkern im Neanderland. Foto: Hans-Joachim Kling

In der Wülfrather Innenstadt wird ein unsichtbarer Teppich ausgerollt: kostenloses WLAN für jedermann.

Der Verein Freifunk im Neanderland (www.neanderfunk.de) hat sich zum Ziel gesetzt, ein freies und unabhängiges WLAN-Netz in der Region zu schaffen. Seit einem Jahr ist Jörg Kahm unterwegs, um Geschäftsleute und Private für die Idee zu gewinnen. Und er ist mit dem Ergebnis in Wülfrath sehr zufrieden: „So gut funktioniert es in keiner anderen Kreisstadt.“

Und so liegt in der Fußgängerzone schon in großen Teilen der unsichtbare WLAN-Teppich, der es den Menschen in der Stadt ermöglicht, mit Smartphone oder Tablet ins Internet zu gehen, ohne das eigene Datenvolumen angreifen zu müssen.

Das WLAN funktioniert wie zuhause. Die Benutzer müssen sich nur einmal anmelden und schon sind sie immer „drin“, wo immer es das WLAN-Netz „Freifunk“ gibt. Es wird nicht einmal ein Passwort benötigt. „Barrierefreier geht es nicht“, erklärt Joachim Kahm, einer der drei Vorsitzenden des Vereins.
Jetzt gerade sind drei neue Router in den Räumen der Wülfrather Medien-Welt installiert worden. Ein vierter wird demnächst draußen an der Fassade angebracht, um die Qualität des Netzes weiter zu erhöhen.

So funktioniert das System: Geschäfte erklären sich bereit, einen Router in ihren Räumen aufstellen zu lassen. Das kostet sie nichts außer Strom. Den Router installiert der Freifunk-Verein. Im Fall der Medien-Welt hat der Förderverein der Bücherei die Finanzierung übernommen.

Hörgeräte Männing war das erste Geschäft, in dem ein Router für das Freifunk-Netz aufgestellt wurde. Von da aus hat sich der Teppich immer mehr ausgebreitet. Im Bereich Kirchplatz gibt es mit Männing, Paciello und der Wülfrather Gruppe inzwischen einen „Hotspot“. Und auch am „Zeittunnel“ kann man seit der Wiedereröffnung im Juni frei surfen.

„Freifunk“ sucht immer neue Mitstreiter. Das können sowohl Geschäfte, als auch Privatleute sein. Und es muss nicht nur in der Innenstadt sein. Jeder neue Router, der installiert wird, sorgt für eine Verdichtung des Netzes.
Sorgen zu machen braucht sich niemand, versichert Joachim Kahm. Denn die Daten werden über einen „Tunnel“ zum Server von Freifunk geleitet. Ins Netz der Geschäfte komme niemand. Das zeige sich letztlich daran, dass selbst die Volksbank mitmacht. Weitere Anbieter in der Innenstadt sind Vena Hairdesign, Altstadt-Apotheke, Café Schwan und NonstopWEB.

Und der „Teppich“ wird künftig weiter Richtung Ware-Platz „ausgerollt“. Nach dem jüngsten Rundgang von Joachim Kahm haben sich weitere Geschäfte bereiterklärt mitzumachen: der Super Tipp, Haarmoden Cortese und das Tattoo-Studio.

Langsamer werde das eigene Internet durch die Neuinstallation auch nicht, versichert Kahm. Dafür haben die Geschäfte den Vorteil, freies WLAN in ihren Räumen anbieten zu können, ohne es selbst einrichten zu müssen. Ein Service, der vor allem in Cafés und Gaststätten sehr beliebt ist.

Wer mitmachen und das Netz mit einem eigenen Knotenpunkt erweitern möchte, kann sich an den Förderverein der Freifunker, Jörg Kahm, Tel 02053 205300, Mail [email protected] oder an die Wirtschaftsförderung, Anja Haas, Mail [email protected], Tel. 02058/ 18 336 wenden.