Haben das Projekt vorgestellt: Dr. Hans Peter de Jong, Iris Michel, Beatrix Kraemer, Gudula Kohn und Thomas May. Foto: Hans-Joachim Kling
Haben das Projekt vorgestellt: Dr. Hans Peter de Jong, Iris Michel, Beatrix Kraemer, Gudula Kohn und Thomas May. Foto: Hans-Joachim Kling

Wülfrath. Sie kommen im Sommer in Gummistiefeln oder tragen im Herbst noch Sandalen, obwohl es dafür schon viel zu kalt ist. Oder ihre Schuhe sind einfach zu klein, weil die Füße gewachsen sind. Es gibt auch in Wülfrath Kinder, die keine richtig passenden Schuhe tragen. Daran möchte jetzt das Projekt „Kleine Füße – kleine Schuhe“ etwas ändern.

Mit Armut in Wülfrath beschäftigt sich die „Armutskonferenz“, ein Zusammenschluss von Politik, Verwaltung und anderen Einrichtungen, der im Oktober 2018 das dritte Mal tagte. Dort brachten Erzieherinnen das Thema ein: In die Kindergärten kommen Kinder in Schuhen, die einfach nicht richtig passen. Und so nimmt sich das Projekt „Kleine Füße – kleine Schuhe“ jetzt das Thema Fußgesundheit vor.

Als Fachmann konnte der Orthopäde Dr. Hans Peter de Jong gewonnen werden. Er hat beim Bundesverband für Orthopädie und Unfallchirurgie Informationsmaterial der Aktion „Zeigt her Eure Füße“ bestellt. Zehn Ehrenamtliche konnten gewonnen und geschult werden. Sie gehen in der Zeit vom 11. März bis zum 11. April in zehn Kindergärten, um die Füße von 677 Kindern zu messen.

Das Ganze wird eingebettet in spielerische Aktionen. Die Kinder können auf einem Seil balancieren, mit einem Stift den Umriss der Füße auf ein Papier malen. Es gibt einen Fußparcours und Urkunden. Manche Kindergärten machen eine ganze Projektwoche daraus.

Außerdem bringen die Helferteams Messgeräte mit in die Kitas. Zusammen mit Erzieherinnen und Eltern wird herausgefunden, ob die Schuhe auch passen und ob finanzielle Hilfe für die Anschaffung neuer Schuhe erforderlich ist. In diesen Fällen will die Initiative „Kinder in Not“ einspringen, und auch bei der Caritas gibt es dafür Unterstützung.

Außerdem können Kinderschuhe bis Größe 33 bei der „Wülfrather Gruppe“ abgegeben werden, wenn sie gut erhalten sind. Denn es gebe ja wenig getragene oder fast neuwertige Schuhe, die für andere Kinder noch verwendet werden können, berichtet Iris Michel von der WG. Bei ihr können solche Schuhe -nur persönlich – abgegeben werden, samstags von 10 bis 13 Uhr in der Geschäftsstelle der Gruppe in der Fußgängerzone.

Für Eltern gibt es außerdem noch eine Informationsveranstaltung am Mittwoch, 20. März, von 15 bis 16 Uhr im Corneliushaus.

„Wir haben bisher nur ganz positive Resonanz“, erzählt Beatrix Kraemer vom Kindergarten St. Joseph an der Goethestraße. Und Gudula Kohn von der städtischen Jugendhilfe umreißt das Ziel so: „Die Aktion soll Spaß machen.“