Die Männer im Städtischen Kinder- und Familienzentrum Händelstraße (v. l.): Alexander Peglow (Berufspraktikant), Guido Pötke (Erzieher), Tobias Neubert (Erzieher), Can Yilmaz (Schüler-Praktikant), Kilian Kreinberg (Schüler-Praktikant), Phillip Thiele (Erzieher) und Joachim Lohmann (Hauswirtschaftskraft). Foto: Kreisstadt Mettmann
Die Männer im Städtischen Kinder- und Familienzentrum Händelstraße (v. l.): Alexander Peglow (Berufspraktikant), Guido Pötke (Erzieher), Tobias Neubert (Erzieher), Can Yilmaz (Schüler-Praktikant), Kilian Kreinberg (Schüler-Praktikant), Phillip Thiele (Erzieher) und Joachim Lohmann (Hauswirtschaftskraft). Foto: Kreisstadt Mettmann

Mettmann. Im Städtischen Kinder- und Familienzentrum Händelstraße haben drei Schüler ihr Tagespraktikum absolviert. Und ihnen hat die Arbeit viel Spaß gemacht – wenn auch mit kleinen Abstrichen

„Es war schon cool. Aber manche Kinder waren doch sehr anhänglich“, meinte Kilian Kreinberg. In der Kita in Mettmann-Süd gibt es bereits eine Handvoll Männer, die in der Einrichtung arbeiten. Guido Pötke, Tobias Neubert und Phillip Thiele sind Erzieher, Alexander Peglow ist Berufspraktikant und Joachim Lohmann arbeitet in der Kita als Hauswirtschaftskraft.

Rollenbilder und Geschlechterklischees prägen noch immer manche Berufsfelder und hemmen damit die berufliche Gleichstellung von Frauen und Männern in der Arbeitswelt, weiß Astrid Ferl, die Gleichstellungsbeauftragte in der Mettmanner Stadtverwaltung. Das beginne bereits mit der Berufswahl. „Das Grundgesetz sieht eine Arbeitswelt vor, in der Frauen in typischen Männerberufen genauso gut arbeiten können, wie Männer in typischen Frauenberufen. Die Wirklichkeit sieht jedoch anders aus“, sagt Astrid Ferl.

Die Landesinitiative „Boys‘ Day“ ist eine gute Unterstützung für Jungen, sich frei von Geschlechterklischees, auch für typische Frauenberufe wie den Erzieherberuf zu interessieren und praktische Erfahrungen zu sammeln. Wichtig für die Berufswahl sind darüber hinaus männliche Vorbilder und eine fördernde Atmosphäre beim Arbeitgeber. Für die Stadt als Arbeitgeber ist es wichtig, motivierten Nachwuchs für den Erzieherberuf zu gewinnen, um dem schon heute deutlich spürbaren Fachkräftemangel entgegenzuwirken. Das Praktikum im Rahmen des Boys‘ Day bietet die Möglichkeit, erste Kontakte zu einem möglichen künftigen Ausbildungsbetrieb zu knüpfen, da die Stadt pro Jahr mehrere Ausbildungsplätze zur Erzieherin und zum Erzieher anbietet.

Der Stadt ist es als Arbeitgeber auch nach der Ausbildung wichtig, Frauen und Männer gleichermaßen zu fördern. So ist im Gleichstellungsplan der Stadt Mettmann verankert, dass die Stadt sich als Arbeitgeber für die Schaffung von Rahmenbedingungen einsetzt, die die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen und Männern an Erwerbsarbeit und Familienarbeit ermöglicht.

Aktuell sind bei der Stadt Mettmann 85 Erzieherinnen und vier Erzieher beschäftigt. Im Rahmen des Jahrespraktikums sind vier Praktikantinnen und ein Praktikant angestellt. In Ausbildung befinden sich derzeit bei der Stadt Mettmann vier Frauen und ein Mann (sog. PIAs). Ab dem 1. August starten fünf neue Jahrespraktikantinnen; zwei Frauen beginnen eine praxisintegrierte Ausbildung.