Der ehemalige Hertie-Komplex in der Velberter City. Foto: Mathias Kehren
Der ehemalige Hertie-Komplex in der Velberter City. Foto: Mathias Kehren

Velbert. Das Hertie-Gelände als Kino-Standort? Velberts Bügermeister Dirk Lukrafka sieht das als eine „realistische Chance“.

Zusammen mit dem Baudezernenten Jörg Ostermann hat Lukrafka am Donnerstag die Pläne vorgestellt. Dabei handelt es sich um Ideen der Stadtverwaltung. Die Politik müsste diesem Ansinnen erst noch zustimmen.

Lukrafka weiß: „Es gibt große Unruhe in der Bevölkerung, dass sich bei Hertie nichts tut.“ Deshalb habe die Stadt 2018 ja auch das Gelände gekauft, um Herr des Verfahrens zu werden. Zur Erinnerung: Hertie – vormals Karstadt – ist seit 2009 geschlossen.

Das sind die Ideen der Verwaltung:

2020 soll der Abriss der Gebäude auf dem Gelände stattfinden. Die Stadt hat dazu einen Förderantrag beim Land gestellt. Kosten für den Abriss: „Wir gehen davon aus, dass wir unter drei Millionen Euro bleiben“, so Baudezernent Ostermann. Dazu hat die Stadt einen Förderantrag beim Land gestellt.

Parallel dazu soll ein Investoren-Auswahlverfahren stattfinden. Interessenten könnten das Gelände mit Hotel, Handel, Gastronomie, Büros und Wohnungen planen, das steht ihnen frei. Einzige Voraussetzung: Die Planung muss einen Kino-Komplex enthalten. Nach Vorgaben der Verwaltung soll dieses Kino mindestens vier Säle umfassen mit insgesamt mindestens 500 Sitzplätzen.

Dieses Verfahren wird nach Einschätzung des Baudezernenten etwa ein Jahr dauern. Mitte 2020 könnte das Areal dann an einen Inverstoren verkauft werden, so die Hoffnung von Jörg Ostermann. Baubeginn könnte seinen Ideen zufolge 2021/2022 sein.

Bürgermeister Dirk Lukrafka geht davon aus, dass aus dem Bürgerbegehren, im Forum Niederberg ein Kino zu schaffen, nichts wird. Er habe den Betreibern mitgeteilt, dass er das Begehren für unzulässig hält, weil der Beschluss bereits im Jahr 2017 gefasst wurde und die Frist für ein Bürgerbegehren dazu längst verstrichen sei.

Seit längerem führten er und Mitarbeiter des Rathauses Gespräche mit Kino-Betreibern, die immer wieder Interesse gezeigt hätten, ein Kino in Velbert zu eröffnen. „Die Idee ist nicht neu“, sagt Lukrafka, „sie wird nur weiterverfolgt.“

Baudezernent Ostermann schwebt jedenfalls vor, dass auf dem Hertie-Areal ein attraktiver Gebäude-Komplex entsteht, der Fußgänger dazu verlockt, auch in die obere Friedrichstraße zu kommen. Ab Juni soll sich die Velberter Politik mit den Vorschlägen der Stadtverwaltung beschäftigen.