Velbert. Der Kinderbetreuungsverein „Mutter hat frei“ in Neviges musste den Betreuungsbetrieb zum 2. März vorläufig einstellen. Nach einer Neuaufstellung des Vereins soll die Betreuung aber nicht nur weitergehen, sie soll ausgebaut werden. Dafür sucht der Verein neue Mitarbeiter.

Seit 2. März ist es plötzlich still in den Räumen des Kinderbetreuungsvereins „Mutter hat frei“. Es stehen keine Kinderschuhe vor der Tür, die Bauklötze liegen ungenutzt in der Ecke und die Frühstücksecke ist verwaist.

„Mutter hat frei“ musste nach 50 Jahren seinen Betreuungsbetrieb überraschend einstellen. Gründe hierfür sind der plötzliche Weggang zweier Erzieherinnen und veraltete Vereinsstrukturen: „Uns hat der Weggang unserer Mitarbeiterinnen wie der Blitz getroffen. Quasi von einem Tag auf den anderen standen wir ohne Erzieherinnen da. Es war uns einfach nicht möglich, einen schnellen Ersatz zu finden“, erklärt Sabrina Hirt, 1. Vereinsvorsitzende.

Die Personalsituation sei aber nicht das einzige Problem des Vereins. Auch die veralteten Vereinsstrukturen und neue rechtliche Rahmenbedingungen bereiteten dem Vorstand Kopfschmerzen. „In 50 Jahren Vereinsgeschichte häuft sich nicht nur eine Menge Papier an, das gesichtet und sortiert werden muss“, so Britta Paskowski, Kassenwartin des Vereins. „Nachdem Frau Hirt, Frau Yvonne Tewes und ich im November 2018 den Vereinsvorstand übernommen haben und wir uns einen ersten Überblick verschafft hatten, standen wir auch einigen juristischen und vereinsrechtlichen Hürden gegenüber.“

Die Einstellung des Betreuungsbetriebes und die sofortige Kündigung der Betreuungsverträge seien daher unausweichlich gewesen.

Dies soll aber nicht das Ende der 50-jährigen Vereinsgeschichte sein. Nachdem ein Wirtschaftsprüfer die Finanzen geprüft und sein Okay für eine rechtsichere Weiterführung des Betreuungsbetriebs gegeben habe, möchte sich der Verein mit einer aktualisierten Satzung neu aufstellen. Ziel ist nicht nur die Wiederaufnahme des Betreuungsbetriebes, sondern auch die Erweiterung des Angebotes. So wird geprüft, ob man „Mutter hat frei“ an drei anstatt an bisher zwei Tagen öffnet oder zumindest die Betreuungszeiten verlängert.

Unterstützung erhält der Verein weiterhin durch das Altenheim Domizil Burgfeld an der Emil-Schniewind-Straße 13. Hier hat der Verein 2017 seine Heimat gefunden, nachdem er bereits 2015 durch eine großzügige Spende des Altenheims gerettet wurde.

Damit wieder Leben in die Räume des Vereins kommt, müssen zwei ausgebildete Erzieher/innen gefunden werden, die auf Minijob-Basis die Betreuung an zwei bis drei Tagen die Woche übernehmen wollen. Interessentinnen und Interessenten können sich ab sofort unter der neuen Webseite: www.mutter-hat-frei.de melden. Auch Eltern, die an zwei bis drei Tagen „Kinder frei haben“ möchten, können sich bereits jetzt auf der Webseite in eine Warteliste eintragen.