650 Aktive sind bei der Neuauflage der Breitscheider Nacht an den Start gegangen. Foto: TuS Breitscheid
650 Aktive sind bei der Neuauflage der Breitscheider Nacht an den Start gegangen. Foto: TuS Breitscheid

Ratingen. Am Samstag, 4. Mai, fand die 27. Breitscheider Nacht mit neuem Termin und geändertem Konzept statt. Der veranstaltende TuS Breitscheid hat mehr Teilnehmerinnen und Teilnehmer als im Vorjahr begrüßen dürfen. Bei den Hauptläufen haben die Favoriten gewonnen.

Die Verlegung der Breitscheider Nacht auf den ersten Samstag im Mai war nicht die einzige Änderung, mit der das neue Organisationsteam um Chantal Gobrecht der Breitscheider Nacht neue Impulse geben wollte.

Das neue Konzept musste nur noch von den Läuferinnen und Läufern angenommen werden. Auch wegen der angesagten frostigen Temperaturen, gepaart mit kräftigen Regen- und Hagelschauern und Wind, verfolgten die Verantwortlichen gespannt die Zahl der Voranmeldungen. Mit Abschluss der Nachmeldungen vor Ort war dann klar: rund 650 Teilnehmende bedeuten eine Steigerung von zehn Prozent gegenüber 2019.

Teilnehmer und Besucher erwartete – neben dem sportlichen Teil – wie immer ein umfangreiches Rahmenprogramm sowie das bekannte umfangreiche vegetarische/vegane Buffet, welches viele helfende Hände des Vereins vorbereitet hatten. Auch Würstchen vom Grill und ein kühles Bier waren im Angebot. Wegen der kühlen Temperaturen fanden der heiße Apfel-Punsch, Tomatensuppe und Glühwein reißenden Absatz. Zahlreiche Sponsoren unterstützen die Veranstaltung in diesem Jahr zusätzlich. So stellte der Flughafen Düsseldorf nicht nur Medaillen zur Verfügung sondern auch eine Hüpfburg, die von den Kleinsten eifrig genutzt wurde. Euronics XXL Johann + Wittmer rückte mit hochwertigen Kaffee-Vollautomaten samt Service-Team an und servierte Kaffee-Spezialitäten.

Um 15 Uhr erfolgte der Start der Allerjüngsten: fast 90 Kinder von zwei bis fünf Jahren liefen – meist von Mama oder Papa begleitet – über 400 Meter. Ebenso motiviert folgten kurz danach weitere 70 „Bambini“ zwischen sechs und sieben Jahren über 800 Meter. Zurück im Ziel erhielten alle eine Erinnerungs-Medaille und eine Urkunde.

Erstmalig um Platzierungen und Zeiten ging es bei den anschließenden Schülerläufen über 2,5 Kilometer. Diese wurden dann auch mit einem Schuss aus der Starter-Pistole gestartet. Bei den Schülerinnen feierte Gianna Misic von der Liebfrauenschule einen ungefährdeten Sieg und blieb knapp unter 12:00 Minuten. Bei den Schülern hätte ihr Bruder Giuliano ebenfalls fasst den Sieg davon getragen, wurde aber von Ben Odenthal (SG Kaarst), der in 9:39 Minuten gewann, auf den zweiten Platz verwiesen. „Als Lehrerin freut es mich ganz besonders, dass – neben den Vereinen – so viele Schulen aus Ratingen mit über 100 Schülerinnen und Schülern hier teilnehmen“ freute sich Chantal Gobrecht. Teilnehmerstärkste Schule war einmal mehr die Liebfrauenschule, die damit auch den dafür ausgelobten Pokal mit ins Klassenzimmer nehmen konnte.

Pünktlich um 17 Uhr fiel anschließend der Startschuss zum Lauf über 5 Kilometer. Schon vorab war klar, dass der Sieg bei den Herren nur über Sebastian Hadamus, den amtierenden deutschen Senioren-Meister über 3.000 und 10.000 Meter gehen würde. Bereits nach der Hälfte der Strecke hatte Hadamus einen erheblichen Vorsprung zu seinen Verfolgern Richard Wilke (Aachener TG) und Jan Fischer (TRI Power Rhein-Sieg) gelegt, sodass er nach 16:02 Minuten ungefährdet als Sieger über die Ziellinie am Mintarder Weg sprinten konnte. Enger ging es bei den Damen zu, doch letztlich setzte sich Kathrin Kempe vom Feld ab und erreichte mit 20:23 Minuten das Ziel, rund eine halbe Minute vor Saskia Bein (Team Essen ´99) und Dinah Berghaus (Solinger LC, 21:25 Minuten).

Die Strecke führte auch entlang grüner Wiesen. Foto: TuS Breitscheid
Die Strecke führte auch entlang grüner Wiesen. Foto: TuS Breitscheid

Zahlreiche Laufprominenz konnte Moderator Rüdiger Welsch für den abschließenden Hauptlauf über 10 Kilometer vorstellen. Bei den Damen ging mit Tamara Hitz die amtierende Ironman-Europameisterin für den ausrichtenden TuS Breitscheid an den Start. Aber auch Gladys Just vom benachbarten TuS08 Lintorf wollte aufs Siegertreppchen und dabei Punkte für die Ratinger Laufcup-Wertung sammeln. Mit Antonia Esser nahm ein erst 17-jähriges Lauftalent von ART Düsseldorf teil. Bei den Herren ließ es sich Niklas Bock nicht nehmen, einmal wieder bei seinem „Heimatverein“ zu starten, obwohl er an diesem Wochenende auch am „Wings for Life Run“ in Düsseldorf teilnahm. Mit Björn Tertünte vom Ayyo Team Essen hatte Bock jedoch einen mindestens ebenbürtigen Gegner. Auch der frischgebackene deutsche Marathon-Meister Enrico Dietrich hatte gemeldet, wollte so kurz nach seinem Triumph über die Langdistanz aber als Pacemaker für seine Lebensgefährtin Gladys Just fungieren.

Schon kurz nach dem letzten Startschuss des Tages setzen sich bei den Herren erwartungsgemäß Bock und Tertünte vom Feld ab und machten die Pace. Nach fünf Kilometern konnten die Zuschauer beide Schulter an Schulter und mit großem Abstand auf das Feld in die zweite Runde rennen sehen. Kurz darauf aber folgte die Nachricht, dass Bock mit muskulären Problemen aussteigen musste. Damit war der Weg für Tertünte frei. Trotz seines Vorsprungs hielt dieser sein Tempo und feierte nach 35:12 Minuten einen ungefährdeten Sieg. Rund eine halbe Stunde später gab es erneut viel Applaus, als mit dem 81-jähringen Bernhard Töritz der älteste Teilnehmer den Zielstrich erreichte.
Bei den Damen wurde Tamara Hitz ihrer Favoritenrolle gerecht und überquerte nach genau 40 Minuten die Ziellinie. Ihr großes Talent bewies Antonia Esser, die Hitz nach 40:54 Minuten vor Gladys Just (42:15 Minuten) folgte.

Bei der Siegerehrung durften sich die schnellsten Frauen dann – neben dem obligatorischen Pokal – über Blumensträuße freuen, die Blumen Schley spendierte. Darüber hinaus erhielten die Erstplatzierten Läuferinnen und Läufer Freistarts für den Santander Marathon in Mönchengladbach am 9. Juni 2019.

Nach Abschluss der Siegerehrung konnten sich Besucher und Helfer im Vereinsheim des TuS Breitscheid aufwärmen und die Veranstaltung Revue passieren lassen. Durch das durchweg positive Feedback wurde schnell klar, dass die Veranstaltung ein voller Erfolg war. Das Organisationsteam konnte sich freuen, dass sich die großen Mühen gelohnt hatten.