Auch in Mettmann frenetisch gefeiert: "Ernst & Miro", der Projektchor der Kantorei Wülfrath und das Kammerorchester Essen. Fotos: Hans-Joachim Kling

Mettmann. 600 Besucher in der Neandertalhalle haben am frühen Sonntagabend das Programm „Sounds of Silence“ frenetisch gefeiert. Eine etwas andere Betrachtung des Konzerts:

„Wülfrather Kantorei erobert Mettmann“, flüstert der Veranstalter dieses Abends, Karl-Heinz Nacke, dem Chronisten beim Hinausgehen zu. Dann wollen wir doch mal die „Eroberung“ etwas genauer betrachten: Zum einen ist Nacke selbst erst einmal Wülfrather, auch wenn er so häufig was in Mettmann organisiert hat, dass Mettmanner das vielleicht gar nicht wissen.

Dann sind da „Ernst & Miro“, von uns (und anderen) „liebevoll“ das „Mettmanner Duo Ernst & Miro“ genannt. Allerdings sind Ernst Ksoll und Miro Schwarzinger ( http://(https://www.facebook.com/ernstundmiro/) ) zuletzt so häufig in Wülfrath aufgetreten, dass wir sie schon fast – liebevoll natürlich – als „Wülfrather Duo“ bezeichnen könnten.

Ernst Ksoll hatte den Leiter der Wülfrather (!) Kantorei, Thomas Gerhold, vor etwa einem Dreivierteljahr gefragt, wie das denn wäre mit einem gemeinsamen Konzert: das Duo, ein kleines Orchester, ein kleiner Chor…

Gut, das mit dem kleinen Chor hat dann nicht geklappt: Weil zu dem Projekt strömten Frauen (vor allem) und Männer aus Wülfrath (!) in Scharen, um dabeizusein, wenn Lieder von „Simon & Garfunkel“ und vielen mehr gesungen werden. Der „kleine Chor“ ist teilweise auf viel mehr als 120 Stimmen angewachsen.

Das Kammerorchester Essen ist jetzt gerade nicht aus Wülftrath, war aber auch dabei, als die Mettmanner an diesem Sonntag die Akteure auf der Bühne mit Jubelstürmen und prasselndem Beifall feierten. „Standing Ovations“ nicht zu vergessen.

Der Anfrage von Ernst Ksoll folgten im Juni zwei ausverkaufte Konzerte in der Wülfrather (!) Stadtkirche. Und dem Wülfrather Nacke hat das so gut gefallen, dass er das Programm samt Aufführenden mit Hilfe der Stadt Mettmann eiligst nach Mettmann exportiert hat. (Mehr zum Programm, das auch an diesem Sonntag in der Neandertalhalle zu hören war: https://supertipp-online.de/2019/06/17/gaensehaut-konzert-in-der-stadtkirche/ )

Bleibt festzuhalten: Ernst & Miro, der Projektchor der evangelisch-reformierten Kirchengemeinde und das Essener Kammerorchester sind jetzt dreimal aufgetreten. Dreimal waren die Konzerte ausverkauft. Bleiben die Fragen: Wann geht es auf Tour? Wo bleibt der Tourneeplan? Wann werden Stadien gefüllt? Wir reisen hinterher (sogar bis nach Mettmann…).

Was ist mit Merchandising? Fans brauchen CDs und/oder DVDs von den Konzerten, Songliste, Songtexte und Fan-T-Shirts…

110 Minuten Programm haben die Akteure an diesem Sonntag dem Publikum geboten – ohne Pause. „Bravo“-Rufe gab es schon nach dem zweiten Stück „Bohemian Rhapsody“ (Queen). Und nach eineinhalb Stunden und einem bezaubernden „Hallelujah“ (Leonard Cohren) forderten die unablässig klatschenden Menschen mehr. Und bekamen es auch.

Gleich drei Zugaben waren es, jedenfalls bis der Chronist die „Laubfrosch-Oper“ verlassen musste, um diese Zeilen zu schreiben. Aber wer weiß es schon: Vielleicht singen und klatschen sie ja immer noch?