Im Mai 2019 haben Beschäftigte bei Knorr Bremse in Wülfrath demonstriert. Archivfoto: Hans-Joachim Kling
Im Mai 2019 haben Beschäftigte bei Knorr Bremse in Wülfrath demonstriert. Archivfoto: Hans-Joachim Kling

Wülfrath. Der CDU-Landtagsabgeordnete Martin Sträßer und der städtische Wirtschaftsförderer Karsten Niemann haben nachgefragt, ob das Gelände von Knorr-Bremse sich als Produktionsstandort für den US-amerikanischen Autobauer Tesla eignen könnte.  

Deutschland ist für den amerikanischen Elektroauto-Bauer Tesla ein gefragter Standort“,
so der örtliche CDU-Landtagsabgeordnete Martin Sträßer. Nachdem der Vorstand der
Knorr-Bremse AG beschlossen hatte, die Produktion von Lenksystemen am Standort Wülfrath bis zum Jahr 2020 einzustellen, wurde deshalb auch in der Bevölkerung und Teilen
der Politik spekuliert, ob Tesla und Wülfrath nicht zusammenpassen könnten.

Sträßer kommentiert: „Der Verlust von rund 360 Arbeitsplätzen durch die Schließung von Knorr-Bremse trifft die Bürgerinnen und Bürger hart. Auch für die Stadt Wülfrath ist der zu erwartende Gewerbesteuerausfall ein weiterer Rückschlag in dem Bemühen, die ohnehin bescheidene Einnahmesituation der Stadt zu verbessern.“

Der städtische Wirtschaftsförderer Karsten Niemann und der Abgeordnete Sträßer haben
deshalb Möglichkeiten ausgelotet, ob Tesla nach Wülfrath zu holen wäre.

Sträßer: „Mir ist die Unterstützung der Stadt in Sachen Strukturwandel und Anwerbung von Unternehmen sehr wichtig. Auch wenn die Chancen noch so gering sind, dürfen wir nichts unversucht lassen.“

Die städtische Wirtschaftsförderung wählte den Weg über „NRW.Invest“. Die landeseigene Wirtschaftsförderungsgesellschaft vermarktet Nordrhein-Westfalen international und wirbt
dabei weltweit um ausländische Direktinvestitionen für Nordrhein-Westfalen. Sträßer
wiederum suchte das Gespräch mit dem Staatssekretär im Wirtschaftsministerium Christoph Dammermann. Das Ergebnis war zunächst für beide gleich.

Sträßer: „Tesla ist für Wülfrath eine Nummer zu groß. Das Anforderungsprofil von Tesla für
einen potenziellen Standort ist mehr als zehnmal größer als in Wülfrath auch nur theoretisch an Fläche zur Verfügung stehen könnte. Zugleich wünscht sich Tesla einen Gleisanschluss und möglichst einen Seehafen. In Wülfrath stehen derzeit maximal 70.000 Quadratmeter, also sieben Hektar, zur Verfügung.“

Trotz dieser letztlich erfolgslosen Anfrage gewinnen Niemann und Sträßer ihren Gesprächen
aber etwas Positives ab. „Der positive Nebeneffekt ist, dass wir sowohl bei NRW.Invest als
auch in der Spitze des Wirtschaftsministeriums die Potentiale Wülfraths platzieren konnten“, stellt Sträßer fest.

„Vielleicht gibt es in Zukunft andere Angebote, die größenmäßig für Wülfrath passen. Wir sollten uns darauf vorbereiten und werden gleichzeitig selbst weiter neue Unternehmen mit guten Arbeitsplätzen suchen“, so Niemann.