Auf dem Platz neben der Christuskirche an der Kurzen Straße in Velbert entsteht das neue Hospiz- und Palliativzentrum. Mitglieder des Hospizvereins, Förderer und Ehrengäste freuen sich auf die Verwirklichung des Projekts, für das drei Jahre lang Spenden gesammelt wurden. Foto: Mathias Kehren
Auf dem Platz neben der Christuskirche an der Kurzen Straße in Velbert entsteht das neue Hospiz- und Palliativzentrum. Mitglieder des Hospizvereins, Förderer und Ehrengäste freuen sich auf die Verwirklichung des Projekts, für das drei Jahre lang Spenden gesammelt wurden. Foto: Mathias Kehren

Velbert. In Velbert wird ein stationäres Hospiz an der Oststraße/Ecke Kurze Straße gebaut. In direkter Nachbarschaft zur Christuskirche entsteht hier ab dem kommenden Frühjahr ein zweigeschossiger, L-förmiger Neubau mit zehn Palliativ-Apartments, Aufenthaltsräumen und Büroflächen.

Der Hospizverein Niederberg und die evangelische Kirchengemeinde Velbert hatten zur „Auftaktveranstaltung für die Realisierung des Hospiz-Neubaus“ Mitglieder, Freunde, Sponsoren und Förderer des Hospiz-Projekts in das Gemeindehaus neben der Christuskirche in Velbert eingeladen. Die Ortswahl kam nicht von ungefähr, denn in direkter Nachbarschaft soll ab dem Frühjahr 2020 der Bau für das neue Hospiz- und Palliativzentrum Niederberg in Velbert beginnen.

Die Grundstücksfläche in zentraler Lage ist etwa 4.100 Quadratmeter groß. Zehn großzügige Apartments mit Terrasse oder Balkon in Südausrichtung mit Blick auf die Christuskirche sollen hier auf zwei Etagen gebaut werden. Gemeinschaftsräume, ein offener Koch- und Essbereich mit Anschluss an einen begrünten Innenhof sollen weiterhin für hohe Aufenthaltsqualität sorgen. Dazu gibt es noch Übernachtungsmöglichkeiten für Angehörige. Neben dem stationären Hospiz wird der zweiteilige Baukörper vom Hospizverein Niederberg mit Büro- und Konferenzräumen genutzt. Außerdem findet ein Standort der Spezialisierten Ambulanten Palliativversorgung (SAPV) im Kreis Mettmann hier seinen Platz. Rund sieben Millionen Euro soll das neue Gebäude kosten.

Hospizvereinsvorsitzender Peter Jansen begrüßte die Gäste und brachte seine große Freude darüber zum Ausdruck, dass nun der Baubeginn für das neue Hospizzentrum unmittelbar bevorsteht. Seit Oktober 2016 sammelt der Hospizverein spenden für das Projekt. Bisher sind laut Wolfgang Tamm, dem stellvertretenden Geschäftsführer des Vereins, über 600.000 Euro an Spenden zusammengekommen. Ein großer Teil davon stamme von Bürgern, die für Spendengeld auf Kränze und Blumen auf Gräbern verzichtet haben, ein anderer Teil aus diversen Benefiz-Veranstaltungen. Der Löwenanteil in Millionenhöhe komme aus dem Müllenbach-Vermächtnis, dass der Verein zweckgebunden für das Hospiz jetzt verwenden könne.

Trotz des hohen Spendenaufkommens habe letztlich das Geld für den ursprünglich geplanten Neubau an der Cranachstraße gefehlt, so Tamm. Deshalb sei der Verein an die evangelische Kirche herangetreten. Das jetzige Baugrundstück wird in Form einer Erbpacht, die über zunächst 60 Jahre läuft, von der Kirche an den Bauherrn verpachtet. Somit muss kein Geld für den Kauf eines Grundstücks aufgebracht werden.

Auf dem Grundstück befindet sich neben Parkplätzen auch ein Wohnhaus, das derzeit vom Pfarrer-Ehepaar Schmerkotte bewohnt wird. „Eine Ersatzwohnung ist schon gefunden und wird derzeit renoviert“, weiß Tamm zu berichten. Der Baustart für das Hospiz- und Palliativzentrum kann beginnen, sobald das Wohnhaus abgerissen worden ist. Die Eröffnung ist für das Jahr 2022 geplant. Bauherr und Betreiber für das Hospiz ist die gemeinnützige Hospiz- und Palliativzentrum Niederberg GmbH.

„Für den Bau und auch für den späteren Betrieb werden weiterhin Spenden benötigt“, macht Tamm deutlich. Ist das Zentrum einmal in Betrieb, wird der Großteil der laufenden Kosten über die Versorgungsstruktur, also im Wesentlichen die Krankenversicherungen abgedeckt. Einen Anteil von fünf Prozent muss der Träger selbst aufbringen.