Ein Protest steht an - gegen ein Veranstaltung der AFD in der Neandertalhalle. Foto: André Volkmann
Ein Protest steht an - gegen ein Veranstaltung der AFD in der Neandertalhalle. Foto: André Volkmann

Mettmann. Mettmanner Ratsfraktionen, Ortsverbände und Initiativen rufen für Dienstag, 4. Februar, ab 18 Uhr zu einer Demonstration auf. Grund dafür ist eine Veranstaltung der AFD in der Neandertalhalle.

„Schon wieder tagt die AFD in der Stadthalle und wir wollen wiederum durch eine Demonstration deutlich machen, dass wir trotzt aller politischen Unterschiede zusammen für Toleranz und ein friedliches Miteinander in Mettmann stehen“, so Heribert Klein, Vorsitzender des SPD-Ortsverbands.

Auch die „Omas gegen Rechts“ machen mit. Heike Linnert kommentiert: „Im März haben wir gesehen, wie viele Menschen für Demokratie, Meinungsfreiheit, Respekt vor dem Anderen und Menschlichkeit bereit waren aufzustehen und sich entgegen zu stellen! Jetzt ist es wieder soweit!“

Wie bereits in der Vergangenheit seien viele Mettmannerinnen und Mettmanner nicht mit der Vermietung der Stadthalle an die AFD einverstanden, heißt es von den Mettmanner Grünen. An den damaligen Demonstrationen hätten sich viele Protestierende aus unterschiedlichen Gruppen und politischen Lagern beteiligt. Das erwarten die Organisatoren auch am Dienstag.

„Wir sollten es nicht tolerieren, dass sich Mettmann als problemloser Veranstaltungsort für Rechtspopulisten und andere fragwürdige Gruppen etabliert. Wir rufen daher alle auf, mit uns zusammen für Toleranz, Demokratie und eine friedliche Gesellschaft zu demonstrieren“, meint Jürgen Gutt von den Piraten/Linken.

Protestierende sollen Laternen und Lichter mitbringen

Auch Pfarrer Ullmann von der katholischen Kirchengemeinde unterstützt die Demonstration: „Ich ermutige nicht nur Gemeindemitglieder zur Teilnahme an der Demonstration. Meine Motivation dazu ist aus kirchlicher Sicht nicht primär ein gegen, sondern ein Bekenntnis für eine tolerante Gesellschaft, für offene Gesprächskultur, für „Abrüstung“ in einem gerade durch Äußerungen aus der AfD aggressiver und diskriminierender gewordenen Sprachstil, für christliche Grundüberzeugungen auf der Basis der Bergpredigt Jesu, für Meinungsvielfalt und offenen Diskurs.“ Auch Pfarrer Artmann von der evangelischen Kirchengemeinde stellt sich dabei hinter die Aussagen von Ullmann.

„Die rechtspopulistische Hetze der AFD wollen wir nicht einfach widerspruchslos hinnehmen und das schon gar nicht aus unserer Stadthalle heraus. Solange die AFD rechtextreme Personen wie Bernd Höcke in ihren Reihen toleriert ist sie eben keine normale konservative Partei, für die sie sich bei Veranstaltungen wie am Dienstag in Mettmann darstellen will“, sagt Nils Lessing von den Grünen.

Da es während der Demonstration schon dunkel sein wird, haben sich die Organisatoren bei einem Treffen überlegt, dass Protestierende Laternen und Lichter mitbringen könnten. “Wir fänden es toll, wenn alle ihre Laternen vom letzten  Martinszug mitbringen würden,“ so Ulla Schnellting vom Bündnis für Toleranz und Zivilcourage. „Mit vielen Lichtern wollen wir Signale für Toleranz und Zivilcourage setzen.“

Die Demonstration beginnt um 18 Uhr vor den Räumen der AWO an der Gottfried Wetzel Straße, gegenüber der Stadthalle.