Wollen die Kleine Höhe als Grünzug erhalten: Dr. Karl-Werner Thiem, Mitglied der BI "Kleine Höhe", Gabriele Schnabel, Mitglied der BI "Kleine Höhe", Dr. Peter Egen. Foto: privat

Wuppertal/Neviges. Seit der Gründung der Bürgerinitiative Kleine Höhe vor mehr als 35 Jahren kämpfen deren Mitglieder gegen jedwede Bebauung des gleichnamigen, unter Landschaftsschutz stehenden Teils eines Grünzuges zwischen Velbert-Neviges und Wuppertal-Katernberg.

„Regionale Grünzüge sind laut dem Regionalplan Düsseldorf besonders bedeutsam und erhaltenswert als Brückenflächen einzelner Biotopverbünde sowie als Garant von Artenvielfalt und Landschaftsschutz in Zeiten des Klimawandels“, Gabriele Schnabel, Mitglied der Bürgerinitiative, jetzt bei einem „Round-Table-Gespräch“ darlegte.

Die Initiative schreibt: „Stand zuerst ein mögliches Gewerbegebiet im Fokus, ist es jetzt das Vorhaben der Stadt Wuppertal, bis Mai 2020 Baurecht für eine forensische Klinik für 150 psychisch kranke Straftäter auf der Kleinen Höhe zu schaffen, gegen das die BI Kleine Höhe protestiert.

Dass hierbei der Klima- und Landschaftsschutz schon immer das wichtigste Argument seit Beginn der Proteste waren, zeigt auch ein Brief der damaligen Fraktionen von SPD und CDU im Rat der Stadt Wuppertal an die damalige SPD-Oberbürgermeisterin Ursula Kraus aus dem Jahr 1985, in dem beide Fraktionen vereint fordern:

‚Aufgrund eines gesteigerten Umweltbewusstseins setzt sich die die Erkenntnis durch, dass trotz der Verbesserung der Planinhalte der Gewerbestandort Kleine Höhe nicht unproblematisch ist. … Das Bebauungsplanverfahren Nr. 750 Kleine wird nicht fortgesetzt.

Dieser Brief war als Kopie im privaten Archiv des früheren Velberter CDU-Ratsmitgliedes Dr. Peter Egen vorhanden, der sich schon in den achtziger Jahren ebenfalls für den Erhalt der Kleinen Höhe einsetzte. Er war es jetzt auch, der den Anstoß zu einem Round-Table-Gespräch im Katernberger Café Pujalu gab, zu dem die BI Kleine Höhe Presse und unterstützende Politiker einluden.

An dem Gespräch nahmen unter anderen der Vorsitzende der SPD Katernberg, Jakob Steffens, Janine Weegmann, CDU, aus der Bezirksvertretung Uellendahl-Katernberg sowie die Ratsherren Erhard Buntrock, CDU, und Bernhard Sander, Die Linke teil.

Sie unterstützten nachhaltig die Aussage von Dr. Egen sowie der BI-Mitglieder Gabriele Schnabel und Dr. Karl-Werner Thiem: ‚Es wurde schon Anfang der achtziger Jahre über Klimaschutz geredet. Der Brief ist aktuell wie nie. Wir fordern die beiden Fraktionen CDU und SPD auf, zu ihren „Ursprüngen“ von 1985 zurückzukehren!‘ Damals hatte zuerst die Initiative ein wissenschaftliches Gutachten in Auftrag gegeben, dem später die Stadt Wuppertal mit einem eigenen Gutachten folgte. Im ersten Gutachten von 1985 heißt es unter anderem:

‚Dieses Gebiet … bildet eine landschaftliche und ökologische Brücke. Diese ökologische Brückenfunktion ist bereits in den letzten Jahren durch die entstandenen Neubaugebiete, sowohl von Neviges aus als auch von Wuppertal, durch starke Einengungen beeinträchtigt worden.‘

Daher müsse die unbebaute Kleine Höhe mehr denn je als wichtige Frischluftschneise zwischen zwei Städten erhalten bleiben, war die einhellige Forderung vieler Anwesender. Auch die rund 1400 Stellungnahmen engagierter Bürger zu den letzten beiden Offenlagen im Planverfahren ‚Forensik Kleine Höhe‘ sprechen in dieser Hinsicht eine deutliche Sprache, die auch von Wuppertaler Politikern beachtet werden sollte“, heißt es in der Mitteilung der Initiative.