Der Landesbetrieb Straßen NRW führt Grünschnittarbeiten durch. Foto: Straßen.NRW
Der Landesbetrieb Straßen NRW führt Grünschnittarbeiten durch. Foto: Straßen.NRW

Gelsenkirchen. Sturmtief Sabine hat für die Straßen.NRW-Meistereien nach Informationen des Landesbetriebs für Straßenbau in der Nacht für viel Arbeit gesorgt.

Für die Autobahn-Meistereien war es eine lange Nacht. Und auch seit dem Morgen sind die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter weiter im Einsatz, um unpassierbare Straßen zu sperren oder Sturmschäden zu beseitigen, teilt der Landesbetrieb für Straßenbau mit.

„Unsere Meistereien hatten mit Blick auf den angekündigten Sturm ihre Verkehrssicherungsbereitschaften verstärkt. Eine Entscheidung, die sich ausgezahlt hat“, sagte Elfriede Sauerwein-Braksiek, Direktorin von Straßen.NRW. Dort, wo die starken Böen Schäden angerichtet hatten, „konnten wir so schnell reagieren. Mein Dank geht an diese Kolleginnen und Kollegen für ihren nicht ungefährlichen Einsatz.“

Vor allem in den waldreichen Regionen hatten die Meistereien Motorsägen und Absperrmaterial bereitgestellt. Eine für Sonntag angesetzte Brückenprüfung an der A45 bei Olpe war schon vorsorglich wegen der Sturmwarnung abgesagt worden.
Am Sonntagabend musste die A45 dann in Fahrtrichtung Frankfurt zwischen Kreuz Hagen und Hagen-Süd voll gesperrt werden. Ein umstürzender Baum war auf die Lärmschutzwand gefallen und hatte dabei auch noch ein Auto getroffen. Der Fahrer blieb unverletzt.
Bis zum Morgen blieb die Autobahn gesperrt, da es wegen des Sturms und der Dunkelheit nicht möglich war, in der angrenzenden Waldfläche sicherzustellen, dass nicht weitere Bäume umstürzen. Jens Kaminski, Leiter der Straßen.NRW-Autobahnmeisterei Lüdenscheid: „Wir werden heute mit dem Eigentümer des Waldstücks vor Ort schauen, ob weitere Maßnahmen erforderlich sind.“
Auch die A4 bei Kerpen musste in Fahrtrichtung Köln voll gesperrt werden, die Sperrung wurde aber am Morgen wieder aufgehoben.
Neben umgestürzten Bäumen und heruntergerissenen Ästen mussten die Autobahnmeistereien auch umgewehte Baustellenbeschilderungen sichern. „Wir haben für heute in unserem Bereich alle Tagesbaustellen abgesagt“, so Christoph Heer, Leiter der Autobahnmeisterei Freudenberg. Stattdessen sei man angesichts des weiterhin angekündigten stürmischen Wetters mit Kontroll- und Sicherungsarbeiten befasst.
Auf folgenden Autobahnen gab es darüber hinaus wegen umgestürzter Bäume Einschränkungen:
  • A1: in Fahrtrichtung Bremen musste eine 25 Meter hohe umgestürzte Pappel in Zusammenarbeit mit der Feuerwehr Schwerte beseitigt werden. Dazu wurde die Autobahn kurzzeitig voll gesperrt.
  • A3: Arnheim Richtung Oberhausen, zwischen Rastplatz Elsholt und Hamminkeln Gefahr durch einen umgestürzten Baum.
  • A3: Frankfurt – Köln, zwischen Siebengebirge und Kreuz Bonn/Siegburg in beiden Richtungen Gefahr durch umgestürzte Bäume.
  • A4: Heerlen/Aachen – Köln, zwischen Elsdorf und Kreuz Kerpen in beiden Richtungen Gefahr durch umgestürzte Bäume.
  • A4: zwischen Überleitung Kreuz Köln-Gremberg und Köln-Poll in beiden Richtungen Gefahr durch umgestürzte Bäume.
  • A46: Heinsberg Richtung Düsseldorf, zwischen Erkelenz-Ost und Kreuz Mönchengladbach-Wanlo Gefahr durch einen umgestürzten Baum.
  • A57: Nimwegen – Krefeld, zwischen Alpen und Rheinberg in beiden Richtungen Gefahr durch umgestürzte Bäume.
Mit Blick auf Sturmtief Sabine sieht Straßen.NRW-Direktorin Elfriede Sauerwein-Braksiek die jährlich von Oktober bis Februar laufende Gehölzpflegesaison als wichtigen Beitrag zur Verkehrssicherheit. Zahlreiche so genannte Gefahrenbäume wurden dabei bereits gefällt. Als Folge der vergangenen zwei Dürresommer seien diese Bäume so geschädigt, dass Äste abbrechen oder der Baum ganz umstürzen kann.
„So haben wir an vielen Strecken Gefahren im Vorfeld beseitigen können“, sagt Elfriede Sauerwein-Braksiek mit Blick auf die in einigen Bereichen kritisierte Gehölzpflege des Landesbetriebes. Allerdings warnt die Direktorin auch, dass trotz aller Kontrolle ein Risiko bleibt: „Bei einem Sturm kann auch ein gesunder Baum umstürzen.“