Starke Winde könnten den Hochspannungsleitungen nichts anhaben, so Westnetz - herabfallende Äste oder umstürzende Bäume dagegen schon. Symbolfoto: pixabay
Starke Winde könnten den Hochspannungsleitungen nichts anhaben, so Westnetz - herabfallende Äste oder umstürzende Bäume dagegen schon. Symbolfoto: pixabay

Kreis MettmannNachdem sich Orkantief „Sabine“ abgeschwächt hat, zieht Westnetz, Verteilnetzbetreiber von Innogy, eine erste Bilanz: Die Auswirkungen des Sturms im Versorgungsgebiet von Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Rheinland-Pfalz waren vielfach nicht so stark, wie im Vorfeld befürchtet.

Zunächst führte Orkan „Sabine“ ab Sonntagmittag zu zahlreichen Stromausfällen im Westnetz-Gebiet. Ursache waren in den meisten Fällen entwurzelte Bäume und abgebrochene Äste, die die Stromleitungen beschädigten.

Die Schwerpunkte der Störungen lagen auch im weiteren Verlauf insbesondere im Raum Trier, im westlichen Rheinland und im Siegerland. In Niedersachsen, der nördlichen Region der Westnetz, hielt sich das Störungsaufkommen in Grenzen. Zum Vergleich: Die Orkane „Eberhard“ vom März 2019 und „Friederike“ vom Januar 2018 wirkten sich viel heftiger auf die Stromversorgung aus.

Auf dem Höhepunkt des Sturms „Sabine“ am Sonntagabend waren rund 30.000 Menschen im Versorgungsgebiet ohne Strom, bis zum Montagmorgen reduzierte sich die Zahl deutlich. Aufgrund der nach wie vor angespannten Wetterlage gab es im Laufe des Montags weitere Störungen, vor allem in Rheinland-Pfalz und im Siegerland. In der Nacht zum Dienstag beruhigte sich die Lage dann. Am Dienstagmorgen meldeten die meisten der 13 Westnetz-Regionalzentren einen weitgehend normalen Betrieb.

Die Reparatur der Schäden wird aber noch einige Tage in Anspruch nehmen, da die Westnetz-Monteure manche Leitungen zunächst nur provisorisch wieder in Betrieb nehmen konnten. Rund 400 Mitarbeiter von Westnetz und von Partnerfirmen sind seit Sonntag im Einsatz.

„Wir haben uns gut auf den Orkan vorbereitet und die Besetzung beispielsweise in den Leitstellen mehr als verdoppelt. Alle Beteiligten haben vollen Einsatz gezeigt und hervorragende Arbeit geleistet. Besonders erfreulich ist, dass wir nach jetzigem Stand keine Unfälle oder schlimmeren Verletzungen zu beklagen haben“, betont Stefan Küppers, Westnetz-Geschäftsführer Spezialtechnik und Digitalisierung.