Mit roten und blauen Punkten konnten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Stellen auf einem Stadtplan markieren, die ihrer Meinung nach für Fußgänger und Radfahrer kritisch sind. Foto: Kreisstadt Mettmann
Mit roten und blauen Punkten konnten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Stellen auf einem Stadtplan markieren, die ihrer Meinung nach für Fußgänger und Radfahrer kritisch sind. Foto: Kreisstadt Mettmann

Mettmann. Knapp 100 Bürgerinnen und Bürger haben sich am Donnerstagabend, 5. März, an der Auftaktveranstaltung zum Bürgerworkshop „Mobilität in Mettmann“ in der Neandertalhalle beteiligt.

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer konnten sich zu Problemlagen, Zielen und Handlungsfeldern der Verkehrsentwicklung äußern. Fast drei Stunden lang beschäftigten sie sich intensiv und engagiert mit den Verkehrsproblemen in der Stadt, zeigten auf, wo es ihrer Meinung nach nicht gut läuft, Verkehrssituationen verbessert oder entschärft werden müssten, wo Handlungsbedarf besteht. Mit diesem Format der Bürgerbeteiligung bieten Verwaltung und Politik den Bürgerinnen und Bürgern die Möglichkeit, aktiv am Verkehrsentwicklungsplan der Kreisstadt mitzuarbeiten.

Die Anregungen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer werden jetzt ausgewertet und in den nachfolgenden Veranstaltungen des Bürgerworkshop diskutiert. Bis zu den Sommerferien sollen Perspektiven entwickelt und Lösungsansätze gefunden werden, die zu einer Verbesserung der Verkehrssituation in der Kreisstadt führen.

Ziel aller Bemühungen müsse es sein, erklärte Baudezernent Kurt Werner Geschorec, Verkehr zu verlagern, zu minimieren und zu steuern. Dies führe zu besseren Lebensverhältnissen und einer besseren Lebensqualität in der Stadt. Und dies sei das Ziel von Verkehrsentwicklung, erklärte auch Thomas Scholle vom Dortmunder Büro plan-lokal, dass für die Stadt den Bürgerworkshop vorbereitet hat und ihn mit der Verwaltung gemeinsam durchführt.

Autofahrer zum Verzicht bewegen

Zu Beginn des Workshops hatten Baudezernent Geschorec und Dr. Michael Baier vom Aachener Büro BSV, der im Auftrag der Stadt einen Verkehrsentwicklungsplan erstellt hat, die aktuelle Planung erläutert. Sie machten deutlich, dass es künftig gelingen muss, mehr Mettmanner Autofahrer dazu zu bewegen, in der Stadt aufs Auto zu verzichten und stattdessen mit Bus, Fahrrad oder zu Fuß in die Innenstadt zu gelangen.

Bei einer anschließenden Befragung der Teilnehmerinnen und Teilnehmer stellte sich heraus, dass vor allem mehr, bessere und sicherere Fahrradwege gewünscht werden, um mehr Menschen aufs Rad zu bekommen. Der Anteil der Radfahrer am Gesamtverkehr in Mettmann betrage gerade einmal bei zwei Prozent, erläuterte Verkehrsexperte Dr. Baier. In anderen Städten vergleichbarer Größe liege dieser Wert zwischen zehn und 20 Prozent. Die Bürgerinnen und Bürger sollten der Politik und Verwaltung einen klaren Arbeitsauftrag erteilen, so Dr. Baier, wie Mobilität in Mettmann zukünftig aussehen soll.

Viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer kritisierten, dass die Verkehrsbelastungen in der Innenstadt, vor allem im Bereich Lutterbecker-, Eich- und Düsseldorfer Straße, aber auch auf der Nordstraße massiv zugenommen hätten. Die Zunahme des Verkehrs führe auch zu größeren Gefahren für Fußgänger und Radfahrer.

Viel Beklatsch wurde ein Statement eines Teilnehmers, der beklagte, dass dem Auto in Mettmann immer noch ein viel zu hoher Stellenwert eingeräumt werde. Tempo 30 wurde auch für Hauptverkehrsstraßen wie der Nordstraße gefordert.

Baudezernent Geschorec und auch Bürgermeister Thomas Dinkelmann zeigten sich von der Resonanz und dem Engagement der Bürgerinnen und Bürger beeindruckt und dankten ihnen für die Teilnahme.