So soll das neue Klinikum Niederberg aussehen. Animation: Helios
So soll das neue Klinikum Niederberg aussehen. Animation: Helios

Velbert. Das Klinikum Niederberg wird neu gebaut. Hinter dem heutigen Gebäude entsteht ein Komplex, der 2024 eröffnet werden soll. Eigentümer Helios investiert rund 100 Millionen Euro.

Vor vier Jahren haben die damaligen Eingentümer, die Städte Velbert und Heiligenhaus, den Verkauf beschlossen. Anstehende Sanierungen und Investitionen wären zu teuer geworden, weshalb die Stadträte entschieden, einen neuen Eigentümer und Investor zu finden. Das Auswahlverfahren in 2015 gewann Helios.

Europas führender privater Krankenhausbetreiber übernahm somit das größte Krankenhaus im Kreis Mettmann. Die rund 1.000 Beschäftigten des Klinikums Niederberg gehören seit 2016 zu Helios mit rund 110.000 Mitarbeitern.

Im April soll der Bauantrag für den Neubau auf dem eigenen Gelände gestellt werden. Das neue Gebäude soll hinter dem heutigen errichtet werden. Geplant sind 475 Betten, davon 355 somatische und 120 psychiatrische.

Mit dem Bau soll Ende des Jahres begonnen werden, die Fertigstellung ist für Ende 2023 vorgesehen. Im Jahr 2024 soll das neue Krankenhaus bezogen werden. Dann beginnt der Abriss des alten Gebäudes, wofür etwa ein Jahr eingeplant wird.

Die Mitteilung von Helios zu dem Projekt:

Für das Großprojekt Klinikum-Neubau beginnt an der Robert-Koch-Straße in Velbert jetzt die heiße Planungsphase. Gemeinsam mit den Bürgermeistern der Städte Velbert und Heiligenhaus stellte die Klinikgeschäftsführung heute die Neubaupläne und das Modell des neuen Zentralgebäudes vor. Noch in diesem Jahr wird der erste Spatenstich gesetzt.

Der Neubau, das Herzstück des geplanten Gesundheitscampus, mit 475 Betten wird auf der Wiese hinter dem aktuellen Bestandsgebäude entstehen. Die Fertigstellung und Inbetriebnahme soll bis 2024 erfolgen. „Das ist für den Standort, für unsere Mitarbeiter und Patienten und auch für die Region ein wichtiges Aufbruchssignal“, erklärt Klinikgeschäftsführer Dr. Niklas Cruse.

Der Ablauf der Baumaßnahmen in den kommenden Jahren ist dabei bewusst so abgestimmt, dass der alltägliche Krankenhausbetrieb im Nachbargebäude möglichst nicht beeinträchtigt wird. Offene Raumstrukturen und viel einfallendes Licht sollen im Neubau eine positive Atmosphäre schaffen. Neben der Optik geht es bei der Planung aber vor allem um Komfort und Qualität bei der Patientenversorgung sowie um die sinnvolle Zusammenführung medizinischer Fachbereiche. Dafür investiert Helios am Standort gut 100 Millionen Euro in Bau und Technik.

„Die Übernahme des Klinikums war von Beginn an mit der Vision des Neubaus eng verknüpft. Deshalb freue ich mich besonders, dass es endlich losgehen kann“, sagt Dirk Lukrafka, Bürgermeister der Stadt Velbert.

Kurze Wege und eine enge Verzahnung der einzelnen medizinischen Bereiche sichern künftig eine optimale Patientenversorgung und stärken die interdisziplinäre Zusammenarbeit. So ist etwa im Erdgeschoß die Notfallversorgung wie ZNA, KV-Notfallpraxis, Radiologie und Schockraum zu finden.

Im ersten Stock wird ein invasives Zentrum geschaffen, in dem alle ambulanten und stationären Eingriffe und Untersuchungen (Endoskopie, Kardiologie, Intensivstation, etc.) sowie der Zentral-OP zusammenlaufen und sich auch die Nachsorge unmittelbar anschließt. Auch die Versorgung rund um ‚Mutter und Kind‘ wird auf einer eigenen Ebene eng beieinanderliegen. Die neue psychiatrische Abteilung wird sich als Funktionseinheit vom 3. bis 5. Obergeschoss erstrecken und erhält einen direkten Zugang zum Therapiegarten und eine eigene Terrasse. Die tertiären Bereiche wie Verwaltung, Lager und Cafeteria hingegen finden sich künftig im verbleibenden Bestandsgebäude und werden nicht in das Hauptgebäude integriert.

Ein Blick auf das Modell: Dr. Markus Bruckner, Ärztlicher Direktor, Michael Beck, Bürgermeister Heiligenhaus, Dr. Niklas Cruse, Klinik-Geschäftsführer und Dirk Lukrafka, Bürgermeister Velbert. Foto: Helios

„Neben all diesen Vorteilen die der Neubau bietet, ist sicherlich auch nicht zu vernachlässigen, dass wir die medizinische Versorgung unserer Region auf ein sehr modernes Niveau anheben werden.“ fügt Michael Beck, Bürgermeister der Stadt Heiligenhaus, noch hinzu. „Zudem ist das Klinikum einer der größten Arbeitgeber der Region.“

Der geplante Standort des Hauptgebäudes bleibt dabei, wie ursprünglich vorgestellt, bestehen. So kann eine optimale Anbindung an das Restbestandsgebäude sowie die Energiezentrale verwirklicht werden. Auch der Wirtschaftshof bleibt erhalten, so dass kein Umfahren des Klinikgeländes durch die Logistik (Anlieferung, Abtransport, Entsorgung) notwendig wird. „Es war uns wichtig, dass dadurch für die Anwohner keine zusätzliche Lärmbelästigung entsteht“, erläutert Dr. Cruse.

Bis zur Fertigstellung des Neubaus kann der Krankenhausbetrieb ohne Einschränkung aufrechterhalten werden und auch Flächen für perspektivische Erweiterungen sind eingeplant. Der Abbruch des Bestandsgebäudes (bis auf zwei Gebäudeteile am Wirtschaftshof) erfolgt nach der Fertigstellung und dem vollständigen Umzug aller Abteilungen in den Neubau.

„Unser Klinikum wird damit eines der modernsten Krankenhäuser im Umfeld“, freut sich der Klinikgeschäftsführer. Anwohner und Öffentlichkeit werden fortan immer wieder über aktuelle Neuerungen informieren: „Sobald es wieder etwas zu berichten gibt, erfahren es unsere Nachbarn und die Niederberger sofort“, versichert Dr. Niklas Cruse.