Polizeieinsatz im Stadtgebiet. Symbolfoto: Polizei
Polizeieinsatz im Stadtgebiet. Symbolfoto: Polizei

Velbert. Die Polizei in Velbert hat in der Nacht zu Dienstag zwei Trickbetrügern das Handwerk legen können, die einen 63-Jährigen als „falsche Polizisten“ um Bargeld und Wertgegenstände bringen wollten.

Am Montagabend erhielt der Velberter laut Polizeibehörde gegen 21.35 Uhr einen Anruf eines ihm unbekannten Mannes, der sich mit den Worten „Polizei Wuppertal“ meldete. Der Anrufer schilderte, dass es im Wohnumfeld des Velberters zu diversen Einbrüchen und auch Raubüberfällen gekommen sei. Damit versuchte der Anrufer bei dem 63-Jährigen gezielt Angst zu schüren, ebenfalls Opfer eines derartigen Deliktes zu werden.

Der Velberter hingegen war über diese Art von Trickbetrug informiert und ließ sich nicht täuschen. Stattdessen spielte ganz bewusst den verängstigten Bürger und ließ sich weiterhin auf Gespräche mit dem vermeintlichen Polizisten ein. Parallel dazu rief er über die Notrufnummer 110 die Einsatzleitstelle der Polizei und berichtete über Vorfall.

Die Polizeibeamten konnten dabei den Gesprächsverlauf mit dem Betrüger teilweise mithören und den 63-Jährigen bezüglich der weiteren Vorgehensweise beraten. Zeitgleich wurden örtliche Einsatzkräfte alarmiert, die sich rund um die Wohnanschrift des 63-Jährigen postierten.

Velberter sollte Münzsammlung in „sichere Verwahrung“ geben

Mittlerweile hatte der Telefonbetrüger in seinen Gesprächen bereits die vermeintlichen Vermögensverhältnisse seines scheinbar ahnungslosen Opfers erfragt und dabei zudem versucht, sogar einen persönlichen Bankberater des Senioren in das bereits umfängliche Lügenkonstrukt einzubauen.

Bei einem weiteren Anruf meldete sich dann angeblich ein „Oberkommissar Stein“, der nach Rücksprache mit der Staatsanwaltschaft vorschlug, Bargeld und eine vorhandene Münzsammlung des Velberters abzuholen, um diese in „sichere Verwahrung“ zu bringen. Zum Schein ging der 63-Jährige auf diesen Vorschlag ein, daraufhin wurde die konkrete Vorgehensweise zur Übergabe besprochen.

Zivilpolizisten greifen ein

Der Velberter wurde angewiesen, gegen 1 Uhr sämtliche Wertgegenstände, in einer Tüte verpackt, vor der Eingangstür seines Hauses zu deponieren, damit diese abgeholt werden könnten. Diesen Zeitpunkt nutzten dann die bereits vor Ort wartenden zivilen Einsatzkräfte der Kreispolizeibehörde Mettmann, um den Abholer und einen zweiten Täter festzunehmen.

Der Komplize wartete vom Tatort entfernt in einem Kleinwagen mit Bonner Kennzeichen. Beide Trickbetrüger wurden festgenommen, sie leisteten dabei der Polizei zufolge „erheblichen Widerstand“.

Bei den Tätern handelt es sich um zwei Männer aus Bonn im Alter von 29 und 33 Jahren. Der 33-Jährige ist bereits wegen anderweitiger Delikte kriminalpolizeilich in Erscheinung getreten, informiert die Polizeibehörde. Die Polizei ermittelt nun, ob das Duo auch für weitere Betrugsdelikte verantwortlich ist.