Übergabe von Osterkörben: Die Bewohnerinnen und Bewohner des August-von-der-Twer-Hauses und anderer Einrichtungen der Bergischen Diakonie konnten sich über Geschenke freuen. Foto: Diakonie

Wülfrath. Menschen in Alten- und Pflegeinrichtungen sind besonders von den Kontaktsperren in Zeiten der Corona-Krise betroffen. Verschiedene Initiativen versuchen mit Spenden, den Bewohnerinnen und Bewohnern das Leben zu erleichtern.

Die Bergische Diakonie freut sich über „großartige Unterstützung und Zeichen des Mitgefühls“. Jede der neun Pflegeeinrichtungen der Diakonie hat zum Beispiel einen Laptop bekommen, damit die Bewohner zum Beispiel per Video Kontakt mit der Außenwelt aufnehmen können. Möglich wurde das durch eine Spende des IT-Systemhaus Bechle in Solingen.

Initiatior ist Michael Hufelschulte, Mitarbeiter bei Bechle. Als er davon hörte, dass Menschen in den Seniorenheimen durch den Virus nur noch sehr eingeschränkten Kontakt zu Angehörigen haben, handelte er. Binnen 24 Stunden stellte er die Initiative „Alt-mit-Neu“ auf die Beine. Sie soll alte Menschen in Senioreneinrichtungen mit neuen Technologien verbinden.

Für neun Einrichtungen der Bergischen Diakonie konnten Notebooks zur Verfügung gestellt werden, kostenlos und vorbereitet zur Videotelefonie. Die Spende stammt von Bernhard Margos, dem Geschäftsführer der Bechtle GmbH.

Das August-von-der-Twer-Haus in Wülfrath kann sich über eine weitere Spende freuen. Die evangelisch-reformierte Kirchengemeinde stellt dem Haus, das zur Bergischen Diakonie gehört, zwei Tabletts als Dauerleihgabe zur Verfügung.

Möglich gemacht hat diese Anschaffung eine 400-Euro-Spende von Alexandra Erbach. Sie näht Mund-Nasen-Masken, die in der Physiotherapiepraxis Anke Zschau, im Reformhaus Faupe und bei ihr persönlich gegen eine Spende erstanden werden können.

Pastor Thomas Rehrmann hat die zwei Tablets an die neue Einrichtungsleitung, Gabriele Schimmich, überreicht. So stehen den Menschen im Von-der-Twer-Haus gleich drei Geräte zur Verfügung, um per Video Kontakt mit Familie und Freunden aufzunehmen.

Weitere Spenden stammen von einer Gruppe junger Wülfratherinnen und Wülfrather, die die Facebook-Gruppe „Hand in Hand“ gegründet haben, um alten Menschen in der Krise zu helfen. Die jungen Leute springen ein beim Einkauf und übernehmen das Gassi-Gehen mit Hunden.

Helferinnen der Initiative „Hand in Hand“ haben Osterkörbe an das Otto-Ohl-Haus übergeben. Foto: privat

Für das Osterfest hatten sie außerdem zahlreiche Geschenke gebastelt und zusammengetragen. Die etwa 100 Bewohnerinnen und Bewohner des Otto-Ohl-Hauses und des Von-der-Twer-Hauses konnten sich unter anderem über Osterkörbe mit Rätselheften, selbst gemalten Bildern und Büchern sowie Oster-Deko freuen.

„Hand in Hand“ hat eine Hilfehotline eingerichtet. Unter 01782813444 können hilfsbedürftige Menschen ihre Wünsche weitergeben. Unter dieser Nummer ist eine Mailbox eingerichtet. Die Bedürftigen nennen ihren Namen, Bedarf, Adresse und Telefonnummer für Rückfragen. Die Helferinnnen und Helfer melden sich.

Eine Übergabe der Lebensmittel findet wie folgt statt: Einer der Helfer geht einkaufen und bringt die Lebensmittel zu den Bedürftigen nach Hause. Diese legen einen Briefumschlag mit möglichst passendem Geld vor die Tür. Zur Not kann Rückgeld herausgegeben. „Dann warten wir in sicherer Entfernung, bis die Bedürftigen ihr Geld und die Ware reingeholt haben“, erklärt die Inititiative „Hand in Hand“.