Bevor die Situation eskaliert: Es kann helfen, telefonisch einen Notfallplan zu erarbeiten. Foto: pixabay
Bevor die Situation eskaliert: Es kann helfen, telefonisch einen Notfallplan zu erarbeiten. Foto: pixabay

Mettmann. Die Fachberatungsstelle gegen häusliche Gewalt der Caritas im Kreis Mettmann hält ihre Angebote für Ratsuchende weiterhin aufrecht.

Die Caritas-Fachberatung gegen häusliche Gewalt für Täterinnen und Täter im Kreis Mettmann ist aktives Mitglied der Bundesarbeitsgemeinschaft Täterarbeit häusliche Gewalt e.V. und hält ihr Angebot auch in diesen Tagen aufrecht. „Es ist sehr wichtig, da zu sein; gerade jetzt den Menschen Hilfsangebote zu unterbreiten und nicht erst nachdem durch das erzwungene Beieinanderhocken Schlimmeres passiert ist“, erklärt Andreas E. Smolka, verantwortlich für die kreisweit zuständige Fachberatungsstelle.

Die Bundesarbeitsgemeinschaft Täterarbeit häusliche Gewalt e.V. (BAG TäHG) unterhält unter der Rufnummer 0162-139 844 3 an sieben Tagen in der Woche eine Vermittlungshotline und sorgt dafür, dass Menschen, die Gewalt in ihrer Partnerschaft ausüben oder drohen es zu tun – aber bereit sind daran etwas zu ändern –, zeitnah an eine der im ganzen Bundesgebiet verteilten angeschlossenen Täterarbeitseinrichtungen vermittelt werden.

Telefonisch erarbeiteter Notfallplan kann helfen

Erfahrungen aus der Beratungspraxis der vergangenen drei Wochen hätten gezeigt, dass gerade in dieser Notsituation, in der Familien auf engstem Raum miteinander leben, lieben, spielen und streiten müssen, bereits eine telefonische Beratung oder ein Videogespräch mit allen Beteiligten sinnvoll zur Deeskalation im häuslichen Gewaltbereich beitragen haben.

„Ein gemeinsam am Telefon erarbeiteter Notfallplan, ein Beratungsgespräch draußen oder durch eine Plexiglaswand, alles ist besser, als die Menschen in ihrer Not und ihrem Stress allein zu lassen“, ist Sozialarbeiter und Familientherapeut Smolka überzeugt.

Die Arbeit mit Täterinnen und Tätern ist mehr als „gut, dass wir darüber gesprochen haben, das nächste Mal schlagen Sie bitte nicht mehr zu.“ Es sei anstrengend für Klienten und Berater, aber sinnvoll und effektiv, meint Smolka. Es gehe um Selbstwahrnehmung und -kontrolle, um Verantwortungsübernahme und den unbedingten Willen etwas ändern zu wollen. Ein Klient meinte neulich, dass er merken müsse, wann die Wut hochkocht, und „wie man aus der Nummer wieder herauskommt“, erläutert Smolka anhand eines Praxisbeispiels.

Dabei hilft die Beratungsstelle der Caritas. Sie ist unter der Rufnummer 02104-926235 oder per E-Mail [email protected] erreichbar. Weitere Informationen zum Angebot gibt es online unter www.caritas-taeterarbeit.de.