Bauarbeiten am Hundertwasser-Kindergarten in Wülfrath: Das Gelände des Spielbereichs wird neu gestaltet. Manfred Hoffmann und Rainer Gebauer haben die Pläne vorgestellt. Foto: Hans-Joachim Kling

Wülfrath. Die Sanierung des Hundertwasser-Kindergartens geht weiter. Im zweiten Bauabschnitt werden die gelbe Fassade und der Spielbereich erneuert.

Eigentlich heißt die Einrichtung Kindertagesstätte „Düsseler Tor“, im Volksmund wird sie aber zumeist Hundertwasser-Kindergarten genannt, nach dem österreichischen Künstler und Architekten, der vor mehr als zwei Jahrzehnten eine Skizze anfertigte, die als Vorlage für den Bau diente.

„Hundertwasser liebte Kurven, Kuppeln und Farbe“, erzählt Architekt Rainer Gebauer, der zusammen mit Baukirchmeister Manfred Hoffmann die Sanierung des Gebäudes vorantreibt. Bisher hat die evangelisch-reformierte Kirchengemeinde als Eigentümer rund 100.000 Euro für die Sanierung der beiden Türme und der roten Fassade ausgegeben. Dabei handelt es sich nicht bloß um einen neuen Anstrich.

Handwerkliche Fehler beim Bau vor mehr als zwei Jahrzehnten haben zur Folge, dass es heute Spannungsrisse gibt, erklärt der Architekt. „Wasser ist Gift für jeden Bau“, sagt Gebauer, der bei der Sanierung darauf achten will, „dass es jetzt handwerklich besser gemacht wird“.

Von der Bausubstanz des Kindergartens ist der Architekt hingegen begeistert: „Der steht noch in 200 Jahren.“

Während das meiste Geld für die Sanierung des Gebäudes ausgegeben werden muss, bleibt ein kleinerer Teil für die Erneuerung der Spielfläche. Neue Spielgeräte gibt es nicht, aber der Sand wird ausgetauscht, wie es ohnehin alle zwei Jahre erforderlich ist, und der Untergrund wird neu aufgebaut.

Am unteren Ende der Spielfläche gibt es künftig eine Matschfläche. Die Erzieherinnen des Kindergartens konnten für den Neuaufbau der Fläche Ideen einbringen.

Auskommen soll Gebauer für die Sanierung mit insgesamt 300.000 Euro, erster und zweiter Bauabschnitt zusammengenommen. „Da setzt er mich unter Druck“, sagt Gebauer über Hoffmann, der darauf achten will, dass die Finanzen im vorgegeben Rahmen bleiben. Das aber haben die beiden ja auch schon bei der Sanierung der Stadtkirche geschafft.

Neben der Stadtkirche hält Architekt Gebauer den Hundertwasser-Kindergarten für eines der markantesten und bekanntesten Gebäude der Stadt, auch wenn der ein oder andere immer noch meine, das sei die Moschee.

Die Vergoldung der Kuppel wurde vor 20 Jahren von einem Spender bezahlt, der bis heute ungenannt bleiben will. Für die Erneuerung der Vergoldung in den nächsten Jahren wird ein neuer Spender, eine neue Spenderin gesucht, der oder die sich an die Kirchengemeinde wenden kann.

Manfred Hoffmann führt die Investitionen in den Bau auch als Beleg dafür an, dass die Kirchengemeinde als Betreiber fest zum Kindergarten „Düsseler Tor“ stehe.

Die Fassade sieht zwei Jahrzehnte nach der Eröffnung nicht mehr schön aus. Sie wird erneuert. In drei Monaten sollen die Bauarbeiten abgeschlossen sein. Foto: Kling