Rund 100 Akteure aus der Start-up-Szene trafen sich online zur Diskussion. Foto: Initiativkreis Ruhr
Rund 100 Akteure aus der Start-up-Szene trafen sich online zur Diskussion. Foto: Initiativkreis Ruhr

Essen. Rund 100 Akteure haben sich am Dienstag auf Einladung des Initiativkreises Ruhr und der Gründerallianz Ruhr an einem Online-Gipfeltreffen beteiligt.

Die Startup-Szene im Ruhrgebiet rückt zusammen, um sich gegen die Auswirkungen der Corona-Pandemie zu wappnen. Die Beteiligung am digitalen Gründer-Gipfel Ruhr war groß: Rund 100 Vertreter von Startup-Initiativen, jungen und etablierten Unternehmen, Investoren, Wirtschaftsförderung, Industrie- und Handelskammern sowie Universitäten nahmen an der Video-Konferenz teil – unter anderem, um der Frage nachzugehen, welche Lehren man aus der Pandemie ziehen könne.

Die Corona-Lage stellt Start-ups vor Herausforderungen. Zwar kann die Situation existenzbedrohlich werden, jedoch auch Chancen bieten. Der Gründergipfel Ruhr soll der Auftakt für einen gemeinsamen und nachhaltigen Prozess möglichst vieler Akteure im Start-up-Ökosystem des Ruhrgebiets sein. Das erarbeitete Positionspapier gibt es online unter deutschestartups.org.

„Wir arbeiten seit Jahren hart dafür, im Ruhrgebiet ein lebendiges Startup-Ökosystem zu etablieren“, sagt Dirk Opalka, Geschäftsführer der Initiativkreis Ruhr GmbH. „Das Corona-Virus beeinträchtigt mit enormer Wucht die gesamte Wirtschaft und bedroht insbesondere junge Unternehmen, deren Geschäft noch im Aufbau ist. Deshalb müssen wir auf dem Weg zu einer gemeinsamen Strategie alle zur Verfügung stehenden Kräfte bündeln.“ Die Bereitschaft, zusammen anzupacken, sei im Ruhrgebiet groß, meint Opalka.

Start-ups als Innovationstreiber

„Start-ups sind Innovationstreiber, von deren Ideen und Lösungen die gesamte Ruhr-Wirtschaft profitieren kann“, sagt Christian Lüdtke, Gründerkoordinator Ruhr und als Geschäftsführer der Digitalberatung und Startup-Schmiede „etventure“ selbst ein erfahrener Gründer. „Der Gründergipfel Ruhr hat mit aller Klarheit den Ernst der Situation aufgezeigt. Aber auch, dass durch schnelles Umdenken neue Möglichkeiten entstehen können – und darin sind Startups Experten. Das macht Mut für die Zukunft.“

Christoph J. Stresing, Geschäftsführer des Bundesverbands Deutsche Startups e.V., ordnete bei der Konferenz die Ergebnisse des im April gemeinsam mit der RAG-Stiftung vorgelegten Innovationsreports Ruhr vor dem Hintergrund der Corona-Krise ein: „Unsere bundesweite Umfrage hat gezeigt, dass über 70 Prozent der Startups durch die Auswirkungen der Krise in ihrer Existenz gefährdet sind“.

Das Land NRW habe mit der Ausweitung bestehender und der Implementierung neuer Maßnahmen schnell reagiert, so Stresing. Die Maßnahmen sollen drohende Liquiditätsengpässe bei Start-ups verhindern beziehungsweise reduzieren und Gründerinnen und Gründer in dieser schwierigen Phase unterstützen.

„Jetzt ist es wichtig, die Herausforderungen der Startups im Ruhrgebiet weiter zielgenau zu adressieren“, so der Geschäftsführer des Bundesverbandes.