Neue Formate: In Corona-Zeiten musste das Team des Oberschlesischen Landesmuseums umdenken. Foto: OSLM
Neue Formate: In Corona-Zeiten musste das Team des Oberschlesischen Landesmuseums umdenken. Foto: OSLM

Ratingen. Neben einer neuen Wechselausstellung über Oper der NS-Euthanasie bietet das Oberschlesische Landesmuseum in Ratingen verschiedene digitale Formate.

Seit dem 17. Mai präsentiert das OSLM eine neue Wechselausstellung über „Vergessene Opfer der NS-Euthanasie – Die Ermordung schlesischer Anstaltspatienten 1940–1945“ und erinnert damit 75 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges an die Opfer politischer Gewaltherrschaft in den totalitären Diktaturen des 20. Jahrhunderts.
Unter Berücksichtigung der Hygiene-Abstandsregeln wegen Corona wurden die Ausstellungselemente in größtmöglichem Abstand auf der gesamten Wechselausstellungsfläche im Obergeschoss verteilt.
Die Wanderausstellung zeigt auf 21 Tafeln in deutscher und polnischer Sprache die mörderischen Auswirkungen der NS-Gesundheitspolitik in Schlesien. Noch bis zum 31. August kann die von der sächsischen Gedenkstätte Pirna-Sonnenstern erarbeitete Sonderausstellung besichtigt werden.
Weitere Veranstaltungen, wie Führungen, Vorträge und Angebote für Kinder und Jugendliche, stehen vorerst noch nicht fest.

OSLM verstärkt digitalen Auftritt

Neben der Wechselausstellung bietet das Oberschlesische Landesmuseum verschiedene Online-Formate an, auf die Interessierte von zu Hause oder beispielsweise per Smartphone zugreifen können.
Kindheit digital
Nach fast zwei Jahren Laufzeit endete am 10. Mai die große Sonderausstellung „Schaukelpferd und Zinnsoldaten. Kindheit und Jugend in Schlesien“. Mit vielen beeindruckenden Exponaten wurden verschiedene Stationen im Leben eines Kindes nachgezeichnet.
Von der Wiege über den Schulranzen bis hin zu Zeichentrickfilmen – die Leihgaben aus zahlreichen Museen in Deutschland und Polen mit hohem Erinnerungswert haben alle Generationen angesprochen. Familien und Gruppen kamen beim Ausstellungsrundgang miteinander ins Gespräch. Für alle, die wegen Corona keine Gelegenheit zu einem Ausstellungsbesuch hatten oder gerne wiedergekommen wären, bietet das Museum einen virtuellen Rundgang durch die beliebte Sonderschau.
Unter www.oslm.de „Kindheit digital“ oder auf dem YouTube-Kanal des Oberschlesischen Landesmuseums (oslmRatingen) werden auf diese Weise vergangene Kindertage nacherlebbar.
Verschwundene Orte – versunkene Heimat

An gleicher Stelle präsentieren das Kulturreferat für Oberschlesien und das Oberschlesische Landesmuseum mit dem Film „Verschwundene Orte – Auf der Suche nach der versunkenen Heimat“ von Ronald Urbanczyk und Marie Baumgarten ein weiteres digitales Angebot.
In dem Film erinnern ehemalige Bewohner das Schicksal ihrer zurückgelassenen Heimatorte und Häuser in den ehemaligen deutschen Ostprovinzen.
Auf einer Reise zwischen Kaliningrad, Tschechien und Polen begeben sich die geflüchteten und vertriebenen Bewohner auf Spurensuche nach der verschwundenen Heimat. In ihren Erzählungen wird die Geschichte der vergessenen Orte wieder lebendig, die als Mahnmal gegen jeden Krieg und Exodus denkwürdig leuchten soll.
Der Film ist im Rahmen der Wanderausstellung „ Verschwunden – Orte, die es nicht mehr gibt“ im Auftrag des Zentrums gegen Vertreibungen entstanden.
Audioguide auf dem Smartphone

Mit der neuen Rubrik „Audioguides“ auf der Museumshomepage hat das Museum auf die Corona-Krise reagiert. Ab sofort ist der Audioguide zur Dauerausstellung des Museums auch auf dem eigenen Smartphone abrufbar. Dazu rufen die Museumsgäste mit ihrem Handy die Museumshomepage auf und klicken auf das Lautsprechersymbol auf der Startseite. Es öffnet sich eine Tabelle mit den nummerierten Beiträgen.
Die Nummern entsprechen ausgewählten Objekten in der Dauerausstellung, die jeweils mit einem Lautsprechersymbol und der entsprechenden Nummer gekennzeichnet sind. Durch Anklicken des Wiedergabesymbols rechts neben dem Beitragstitel wird der Beitrag abgespielt. Auch der Download ist möglich, so dass man das Handy im Museum offline benutzen kann.