Trickbetrüger gaukeltem einem Ratinger Ehepaar vor, Bargeld für eine Spritze zu benötigen. Die Polizei mahnt zu Vorsicht. Foto: pixabay
Trickbetrüger gaukeltem einem Ratinger Ehepaar vor, Bargeld für eine Spritze zu benötigen. Die Polizei mahnt zu Vorsicht. Foto: pixabay

Ratingen. Am Montag haben Trickbetrügerinnen ein Ratinger Ehepaar um eine hohe Summe Bargeld gebracht. Das berichtet die Polizei, die in dem Fall ermittelt und um Hinweise von Zeugen bittet.

Die Polizei in Ratingen berichtet über eine neue Masche von Trickbetrug, bei der das Thema „Corona“ eine zentrale Rolle spielt. Aus gegebenem Anlass mahnt die Polizei zu Vorsicht.

Gegen 13.10 Uhr klingelte am Montag das Telefon bei dem Ratinger Ehepaar, so die Polizei. Als der 85-Jährige den Hörer abnahm, meldete sich eine Frau und gab sich dem Senior gegenüber als seine Schwiegertochter aus. Die Anruferin erklärte, ihr Ehemann – also der Sohn des Ratingers – liege mit schweren Corona-Symptomen im Krankenhaus und benötige für die akute Behandlung dringend eine Spritze. Diese würde jedoch 15.000 Euro kosten. Auch sie selbst habe bereits erste Symptome und der Arzt rate ihr, sich ebenfalls „präventiv“ spritzen zu lassen.

Durch geschickte Gesprächsführung schaffte es die Anruferin, das Ehepaar dazu zu bewegen, zu seinem Geldinstitut zu gehen und dort eine hohe Summe Bargeld abzuheben. In der Bank erzählten sie der Mitarbeiterin am Schalter auf Nachfrage, ihr Sohn habe ein Haus gekauft, weshalb sie so viel Geld auf einmal abheben möchten. Das Geld wurde dem Ehepaar sodann ohne weitere Nachfrage ausgehändigt.

„Geldbotin der Klinik“ hohe Bargeldsumme überreicht

Anschließend gingen die Ratinger zurück zu seiner Wohnanschrift in Lintorf, ehe um 15 Uhr eine Frau bei ihnen an der Haustür klingelte, die sich als Geldbotin der Klinik ausgab.

Das Ehepaar händigte der Frau das abgehobene Bargeld – insgesamt 27.000 Euro – in einer Tüte aus. Als sich wenige Stunden später, gegen 19 Uhr, der echte Sohn des Ehepaares bei seinen Eltern meldete, flog der Betrug auf und die Familie brachte den Vorfall bei der Polizei zur Anzeige.

Zu der Geldbotin liegt eine Beschreibung der Polizei vor:

  • weiblich
  • etwa 32 Jahre alt
  • leicht asiatisches Aussehen
  • sprach deutsch mit leichtem asiatischem Akzent
  • etwa 1,65 Meter groß
  • schlanke Statur
  • braune Haare mit leichten, schulterlangen Locken
  • trug einen Strohhut, eine helle Jacke, eine Strickjacke, eine Bluse sowie eine braune Hose

Die Anruferin soll etwa 35 bis 40 Jahre alt gewesen sein und akzentfreies Hochdeutsch gesprochen haben. Sie täuschte eine heisere Stimme vor und hustete immer wieder – augenscheinlich, um eine Corona-Erkrankung vorzutäuschen.

Die Polizei fragt: Wer hat in Ratingen-Lintorf eine Person gesehen, auf die die Beschreibung der Frau zutrifft? Wer ist ebenfalls von den Trickbetrügerinnen angerufen worden?

Sachdienliche Hinweise nimmt die Polizei in Ratingen jederzeit unter der Rufnummer 02102 9981-6210 entgegen.