Vorstandsmitglied Wilma Rohde und Geschäftsführerin Sandra Pietschmann freuen sich darauf, den Vereinsmitgliedern die neue Satzung zu präsentieren. Foto: André Volkmann
Vorstandsmitglied Wilma Rohde und Geschäftsführerin Sandra Pietschmann freuen sich darauf, den Vereinsmitgliedern die neue Satzung zu präsentieren. Foto: André Volkmann

Mettmann. Mettmann-Sport will mit einer umfassenden Satzungsänderung den Schritt hin zu modernen Vereinsstrukturen schaffen. Vorgestellt wird die Satzung auf der Mitgliederversammlung am Freitag, 7. August.

Mettmann-Sport beruft am 7. August eine Mitgliederversammlung ein, um über richtungsweisende Veränderungen abzustimmen. Geschäftsführerin Sandra Pietschmann und Vorstandsmitglied Wilma Rohde hoffen daher auf rege Teilnahme.

Der Verein plant, eine umfassende Satzungsveränderung durchzuführen. Ein Jahr lang hat eine zwölfköpfige Projektgruppe daran gearbeitet. Herausgekommen ist eine Vorlage, die eher Neufassung als Änderung ist. „Wir wollen die gelebte Vereinsrealität abbilden“, erklärt Sandra Pietschmann zu der neuen Satzung. Hinter dem Vorhaben steckt mehr: Es soll dem größten Mettmanner Sportverein die notwendige vereinsrechtliche Sicherheit geben, um „mit klaren Regeln und Strukturen“, so Pietschmann, die nächsten Schritte Richtung Zukunft zu wagen. Das umfasst auch den Leitgedanken von Mettmann-Sport, den der Verein in einer neu gefassten Präambel zum Ausdruck bringen will. Die Haltung richtet sich gegen Rassismus und Diskriminierung, lässt keinen Raum für Gewalt, egal ob physisch oder psychisch. „Wir wollen uns klar positionieren“, sagt Pietschmann. Bildung und Erziehung sollen stattdessen die Gegenpole bilden. „Es geht auch um Kinderrechte“, fügt Wilma Rohde als Mitglieder des Vorstandes hinzu.

Sollten die Mitglieder die Satzungsneufassung verabschieden, – notwendig dazu wäre eine Zweidrittelmehrheit der auf der Versammlung anwesenden Mitglieder – würde sich auch die Organisationsstruktur des Vereins verändern. Ein ehrenamtliches Präsidium aus drei bis elf Mitgliedern dient dann als Kontroll- und Aufsichtsorgan, der Vorstand kümmert sich hauptamtlich um das operative Geschäft. Kaufmännische und sportliche Bereichen sollen so getrennt werden. Aber auch hier sind das nur einige der Gründe: Zudem ergeben sich haftungsrechtliche Vorteile, die Geschäftsordnungen regeln die Aufgaben der einzelnen Organe und es würde moderne Compliance-Strukturen eingeführt. Für die Bearbeitung von Expertenthemen können zusätzlich Ausschüsse auf Projektbasis einberufen werden.

Delegiertenversammlung als zentrales Element

Statt wie bislang eine Mitgliedervollversammlung einzuberufen, hat die Projektgruppe in der neuen Satzung eine Delegiertenversammlung festgeschrieben. So solle die Dominanz von Einzelinteressen verringert werden, erklärt Sandra Pietschmann. Auch das Risiko einer Vereinsübernahme werde ausgeschlossen. Nach einem festgelegten Schlüssel treffen sich bis zu 41 Delegierte, die aus den drei Abteilungen des Sportvereins entsandt werden und diese repräsentieren sollen.

Die neue Struktur ist auch eine Antwort auf die bisherige Resonanz auf die Mitgliederversammlungen, die sowohl Sandra Pietschmann als auch Wilma Rohe für nicht mehr zeitgemäß halten. „Die Formalitäten sind nicht spannend“, meint Pietschmann. Mitglieder würde Veränderungswünsche ohnehin sofort anbringen und nicht erst auf die nächste Versammlung warten.

Das Feedback aus den Abteilungen sei bislang positiv gewesen, freut sich Pietschmann. „Alle sehen das als richtigen Schritt auf dem Weg in die Zukunft.“ Auch die Themen Digitalisierung und Datenschutz hatte die Projektierenden auf dem Schirm. Die Aufnahme in den Verein soll zukünftig auch ohne Umwegen online erfolgen können. Bisher war ein unterschriebener Ausdruck notwendig, der zwar im Internet ausgefüllt, dann aber dem Verein zugesandt werden musste. In Kraft treten soll die neue Satzung am 1. April 2021.

Auf der Mitgliederversammlung am Freitag, 7. August, stehen auch kurzfristige Veränderungen auf der Tagesordnung, unter anderem die Wahl eines befristet agierenden Vorstandes. Los geht es um 18 Uhr in der vereinseigenen Sporthalle an der Neanderstraße 16. Aufgrund der Corona-Bestimmungen ist eine Voranmeldung notwendig: per E-Mail an [email protected] oder telefonisch unter 02104 976006.

Weitere Informationen gibt es online unter www.me-sport.de.