Wahrzeichen in Wülfrath: Der Kindergarten Düsseler Tor ist 20 Jahre nach seiner Eröffnung renoviert worden. Fotos: Hans-Joachim Kling

Wülfrath. 20 Jahre nach dem Bau hat die evangelisch-reformierte Kirchengemeinde Wülfrath den Kindergarten Düsseler Tor in zwei Bauabschnitten renoviert. Jetzt sind die Arbeiten abgeschlossen.

Das Gebäude mit der goldenen Kuppel ist längst ein Wahrzeichen der Stadt. Unter der Kuppel ist der Kindergarten „Düsseler Tor“ zuhause, der meist aber „Hundertwasser-Kindergarten“ genannt wird, weil er nach einer Skizze des österreichischen Künstlers Friedensreich Hundertwasser entstanden ist.

Farbenfrohe Fassaden und runde Formen sind neben der Kuppel Kennzeichen des Gebäudes, das zwei Jahrzehnte nach der Fertigstellung renoviert werden musste. Vor allem galt es, Schäden in der Fassade zu beheben, damit es nicht zu Schimmel oder anderen Feuchtigkeitsschäden kommen konnte.

Im vergangenen Jahr stand die Renovierung der beiden roten Türme auf dem Programm. In diesem Jahr hatte sich die Kirchengemeinde die gelben Fassadenflächen und das Holzwerk vorgenommen. Außerdem ist die Außenfläche neu konzipiert und neu gestaltet worden.

Bei der evangelisch-reformierten Kirchengemeinde in Wülfrath sind solche Arbeiten eine Aufgabe für Baukirchmeister Manfred Hoffmann und Architekt Rainer Gebauer. Zusammen haben beide schon die Renovierung der Stadtkirche und der Friedhofskapelle gemanagt. Ein eingespieltes Team.

Und es klingt schon etwas Stolz mit, wenn Manfred Hoffmann betont, dass der Zeitplan für die Renovierung eingehalten wurde (drei Monate) und der Kindergarten pünktlich nach den Sommerferien an Kindergartenleiterin Ulrike Holst und ihr Team übergeben werden konnte. Und der Kostenrahmen, betont Hoffmann, wurde auch eingehalten. 300.000 Euro waren veranschlagt, die Abschlussrechnung beläuft sich über 299.999 Euro.

Bei der Vorstellung strahlen Kuppel und Fassaden im Schein der Sonne. Die Farbtöne mussten an die Originalfarbe angepasst werden. Die Wülfrather Firma Saint-Gobain Weber hat die Fassadendeckfarbe dazu gespendet, dankt Manfred Hoffmann ausdrücklich dem Vertriebsdirektor Christian Poprawa.

Nach 20 Jahren war auch die alte Gasheizung hinüber und musste erneuert werden. Jetzt hat der Kindergarten eine Solaranlage für warmes Wasser und Heizung. Eine weitere Solaranlage für Stromgewinnung steht auf dem Wunschzettel.

Während Fassadengestaltung und Heizung eher Themen für Erwachsene sind, dürften sich die 89 Kinder der Einrichtung aber vor allem über die neue Spielanlage freuen. „Der Ausgangszustand war eine kaum differenziert wahrzunehmende Sandfläche“, erinnert Hoffmann.

Jetzt hat das Areal hinter dem Kindergarten eine klare Struktur, es gibt Rasenflächen, Sandflächen und Terrassenflächen. Im Zentrum stehen die Spielgeräte. Im unteren Bereich ist ein Rondell entstanden, und vor dem inneren Auge sieht man die Kinder hier nebeneinander im Schatten des Baumes hocken und möchte mittun beim Treiben auf der Spielanlage.

Derzeit dürfen die Mädchen und Jungen aber nur nach Gruppen getrennt die neue Anlage nutzen – Corona.

Zurück in die Erwachsenen-Welt: Architekt Rainer Gebauer war jeden Bautag auf der Baustelle, erzählt Manfred Hoffmann. 20 verschiedene Gewerke galt es zu koordinieren.

Hoffmann und Gebauer hatten für sich den Anspruch, bei der Renovierung des Wahrzeichens den Gestaltungskriterien Hundertwassers gerecht zu werden. Es ist anzunehmen, dass der Künstler an der Anlage seine wahre Freude gehabt hätte.