Nils Lessing (Grüne), Sandra Pietschmann (CDU/SPD), Andrea Metz (FDP) und Thomas Dinkelmann. Foto: André Volkmann
Nils Lessing (Grüne), Sandra Pietschmann (CDU/SPD), Andrea Metz (FDP) und Thomas Dinkelmann. Foto: André Volkmann

Mettmann. Am Donnerstag sind die vier Kandidierenden für das Bürgermeisteramt auf Einladung der GVM in die Wahl-Arena gestiegen.

Rund 90 Gäste waren zugegen, als am Donnerstag im Hotel Wyndham Garden die Mettmanner Wahl-Arena stattfand. Die Gesellschaft Verein zu Mettmann hatte alle vier Kandidierenden dazu eingeladen, sich den Fragen der Bürgerinnen und Bürger zu stellen. Hitze gab es drinnen wie draußen, hitzige Diskussionen suchte man jedoch vergebens. Nüchtern und sachorientiert präsentierten sich der amtierende Bürgermeister Thomas Dinkelmann sowie Sandra Pietschmann als unabhängige Kandidatin für die SPD und CDU, Andres Metz von der FDP und Nils Lessing von den Grünen.

Nils Lessing, Grüne. Foto: André Volkmann
Nils Lessing, Grüne. Foto: André Volkmann

Bereits die erste Frage überrascht die Teilnehmenden: Welche Musik würde zum Einmarsch in die Boxarena laufen? Thomas Dinkelmann setzt auf „A Forst“ der britischen Band „The Cure“, sein Lieblingslied. Andrea Metz und Sandra Pietschmann nennen beiden mit „We are the Champions“ von Queen einen Songtitel mit Botschaft; Nils Lessing von den Grünen wünscht sich den Rocky-Theme. Ganz so kämpferisch wie bei der Liederauswahl ging es danach bei der Podiumsdiskussion nicht mehr zu: Alle vier Kandidierenden hangelten sich entlang der Fragestellungen. Seitenhiebe auf die Opponenten? Gab es allenfalls in einem Nebensatz.

Andrea Metz, FDP. Foto: André Volkmann
Andrea Metz, FDP. Foto: André Volkmann

Eines der Themen: das Dauerprojekt Gesamtschule. Nils Lessing brennt dafür, die Schule in der Kreisstadt zu realisieren, Sandra Pietschmann würde es trotz der Kosten wagen. Andrea Metz stützt die Haltung ihrer FDP und lehnt ab, sie sieht die Notwendigkeit der Stärkung der Realschule, in der man „eine super Arbeit“ mache. Bürgermeister Thomas Dinkelmann zeigt sich vorsichtig ablehnend angesichts der angespannten Haushaltslage. Dinkelmann könne sich dennoch eine Gesamtschule grundsätzlich vorstellen, vorausgesetzt die beiden Mettmanner Gymnasien – das Konrad-Heresbach-Gymnasium sowie das Heinrich-Heine-Gymnasium – hätten weiterhin Bestand. Dinkelmann und Metz stimmen zudem überein: Eine Gesamtschule könne es nur mit Steuererhöhungen geben. Die Bezirksregierung verlange ein Finanzierungskonzept.

Königshof-Theater wieder im Gespräch

Thomas Dinkelmann, parteilos. Foto: André Volkmann
Thomas Dinkelmann, parteilos. Foto: André Volkmann

Wenig Neues bringt die Diskussion über eine oder die Stadthalle hervor. Nils Lessing votiert für den Abriss samt Neubau einer kleineres Multifunktionshalle, Thomas Dinkelmann bringt das Königshof-Theater ins Gespräch, allerdings ohne konkretere Pläne präsentieren zu können, was wiederum Sandra Pietschmann angesichts der Länge des laufenden Verfahrens kritisiert. Andrea Metz sieht kein Gelingen mit der aktuellen Halle, ein Abriss samt Überplanung sei die Alternative. Einigkeit herrscht bei allen Kandidierenden darüber, dass eine Veränderung erreicht werden muss. Den Status quo der Neandertalhalle bezeichnet Dinkelmann als „Zuschussgeschäft“, lukrative Veranstaltungen – etwa Tagungen oder Messen – seien schon aufgrund der baulichen Gegebenheiten nicht möglich.

Sandra Pietschmann, unabhängig für CDU/SPD. Foto: André Volkmann
Sandra Pietschmann, unabhängig für CDU/SPD. Foto: André Volkmann

Die angespannte Haushaltslage steht anschließend zur Debatte. FPD-Kandidatin Andrea Metz fordert einen „breiten Konsens im Stadtrat“ und die Festlegung eines übergeordneten Ziels. „Wir sind, was die Gewerbesteuer angeht, sehr schwach aufgestellt.“ Nils Lessing fordert Spaßmaßnahmen: Digitalisierungsprozesse in der Verwaltung, bei der Feuerwehr – insgesamt müssen man mehr Synergie-Effekte nutzen. Dinkelmann betont hingegen die Notwendigkeit einiger Ausgaben, dazu zählen den zwingende Ausbau von Kita-Plätzen oder eben die Bereitstellung der Feuerwehr. Sandra Pietschmann drängt hingegen auf zielorientierte Zusammenarbeit: „Wir können wir Mettmann Optionen verschaffen?“ lautet ihre zentrale Frage, um finanzielle Handlungsspielräume zurückgewinnen zu können.

Die ersten Handlungen der Kandidierenden, sollte es mit dem Einzug ins Rathaus klappen? Der amtierende Bürgermeister Thomas Dinkelmann sieht sich mitten in baurechtlichen Planungen, Andrea Metz greift zum Telefonhörer und ruft den Personalrat, dann die Fraktionsvorsitzenden an. Sandra Pietschmann würde sich vordringlich mit den Stadtfinanzen beschäftigen sowie mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Verwaltung, schließlich seien das ihre „Experten“. Auch Nils Lessing würde das Gespräch mit den Angestellten suchen und auf Kommunikation setzen.

Nach rund anderthalb Stunden ertönte der Schlussgong in der Wahl-Arena. Die Podiumsdiskussion kann unter anderem auf Youtube als Aufzeichnung angeschaut werden. Die Wahl findet am 13. September statt.