Bürgermeister Thomas Dinkelmann und Architekt Karl J. Stamm mit einer Zeichnung, auf der die Vorderansicht des Hauses Oberstraße 7 zu sehen ist. Foto: Kreisstadt Mettmann
Bürgermeister Thomas Dinkelmann und Architekt Karl J. Stamm mit einer Zeichnung, auf der die Vorderansicht des Hauses Oberstraße 7 zu sehen ist. Foto: Kreisstadt Mettmann

Mettmann. Bürgermeister Thomas Dinkelmann begleitet den Fortschritt der Arbeiten an der Oberstraße und hat sich dazu nun mit dem planenden Architekten Karl J. Stamm getroffen.

Der größte Teil der alten, maroden und teilweise einsturzgefährdeten Gebäude ist bereits abgetragen. „Ich bin froh, dass wir für die Alte Posthalterei einen Investor gefunden haben, der mit dem richtigen Gespür und mit großem Sachverstand Häuser in unserer Oberstadt errichtet“, so Bürgermeister Thomas Dinkelmann. „Sie werden sich hervorragend in die historische Kulisse einfügen.“

Architekt Karl J. Stamm machte deutlich, dass in enger Anlehnung an das Erscheinungsbild der einstigen Bebauung im hinteren Teil des Grundstücks zwei Einfamilienhäuser (Wohnfläche: 180 bis 190 Quadratmeter) entstehen werden. Ein weiteres Haus wird an der Oberstraße errichtet, für das wesentliche Merkmale der Fassade des alten Gebäudes übernommen werden. „Wir wollen den Charakter des alten Hauses erhalten“, erläuterte Stamm.

In dem Haus entsteht im Erdgeschoss wie im Vorgängergebäude ein Ladenlokal, mit zwei Schaufenstern und einer Eingangstür in der Mitte. Dort werden sogar die alten gusseisernen Säulen wieder eingesetzt. Über dem Ladenlokal entsteht eine rund 130 Quadratmeter große Wohnung.

Architekt Stamm: „Wo es möglich ist, versuchen wir, altes Baumaterial, das wir noch verwenden können, zu verarbeiten.“ Material, für das es keine Verwendung gibt, wird vom städtischen Baubetriebshof eingelagert. „Gut erhaltene Natursteine und Platten werden so gerettet und können später bei anderen historischen Projekten verarbeitet werden“, sagte Bürgermeister Dinkelmann.

Archäologische Untersuchung auf der Baustelle

Zurzeit werden auf der Baustelle archäologische Untersuchungen im Boden durchgeführt, die im denkmalgeschützten Bereich der Oberstadt vorgeschrieben sind. „Die Zusammenarbeit mit dem beauftragten Unternehmen, das schon die Neugestaltung der Fußgängerzone archäologisch begleitet hat, ist sehr gut“, erklärte Architekt Stamm.

Mit dem Bau der drei Gebäude soll begonnen werden, sobald die Baugenehmigung erteilt ist. Die vollständige Fertigstellung der Häuser ist für 2021 geplant.

Wie in der Vergangenheit wird der Hof der ehemaligen Posthalterei frei begehbar sein, so dass er als historisch bedeutsamer Ort auch weiterhin bei Stadtführungen angesteuert werden kann, wenn die Bauarbeiten abgeschlossen sind.

Anfang des Jahres hatte das LVR-Amt für Denkmalpflege das Gebäude der Alten Posthalterei begutachtet und war zu dem Ergebnis gekommen, dass das Haus Oberstraße 7 denkmalwert, aber nicht denkmalfähig ist. Es sei deutlich geworden, hieß es in der Stellungnahme der Denkmalpfleger, „dass das Fachwerk des Gebäudes stark dezimiert und in seinen Resten so stark geschädigt ist, dass es nahezu komplett ersetzt werden müsste“.