Das "Stadion Velbert" ist heute eröffnet worden. Der dreigeschossige Funktionsbau beherbergt unter anderem die Kabinen, den Trakt der SSVg Velbert und im zweiten Obergeschoss einen Multifunktionsraum, der auch gemietet werden kann. Auf der andere Seite des Gebäudes befindet sich die Tribüne. Fotos: Hans-Joachim Kling

Velbert. Die Stadt Velbert hat am Nachmittag ihr neues Fußballstadion eröffnet – nach 14 Monaten Bauzeit und mehr als 15-jähriger Planung.

Eigentlich sollte das Stadion zuerst gebaut werden, erinnerte sich Hans-Joachim Wagner, Vorsitzender des Verwaltungsrates beim Hauptnutzer SSVg Velbert. Wagner war es, der vor mehr als eineinhalb Jahrzehnten als Fraktionsvorsitzender der CDU im Velberter Stadtrat den Bau eines neues Stadions als Ersatz für die „Sonnenblume“ vorangetrieben hatte.

Dann aber kam alles anders, die Bauabschnitte wurden getauscht: Erst enstand das neue Sportzentrum mit Hallenkomplex, der 2012 eröffnet worden ist, anschließend das Leichtathletikstadion.

Der zweite Bauabschnitt, das Stadion, ließ wiederum auf sich warten, was nicht zuletzt mit der schlechten Finanzlage der Stadt zu tun hatte. Seit 2017 schafft es die Stadt, mit einem ausgeglichenen Haushalt zu arbeiten, erklärte Bürgermeister Dirk Lukrafka. Und so habe man letztlich mit der Umsetzung der Stadionpläne beginnen können. Im Juni 2019 fand der symbolische erste Spatenstich statt.

„Es war einfach eine wahnsinnig gute Idee, das alte Deponiegelände für den Sport zu nutzen“, sagte Bürgermeister Dirk Lukrafka heute bei der Einweihung. Verkehrsprobleme wie an der Sonnenblume werde es bei der Lage unmittelbar an der Ausfahrt der Autobahn 535 wohl kaum geben, zumal auf dem Gelände rund 590 Parkplätze geschaffen wurden.

Das Stadion fasst 2.800 Besucher, wenn erst einmal die Besucherbeschränkungen aufgrund der Corona-Krise aufgehoben sind. Die überdachte Tribüne verfügt über 1.000 Sitzplätze. Der Bau entstand unter der Regie der Stadt-Tochter Kultur- und Veranstaltungsbetrieb Velbert (KVBV), der heute „Kulturlöwen“ heißt.

Dank sprach Bürgermeister Dirk Lukrafka an Manfred Bolz aus, der sich als Fraktionsvorsitzender der CDU in den letzten Jahren immer wieder für das Stadion eingesetzt habe. Und Lukrafka dankte Axel Wieneke, der für den Bauherrn die Regie bei dem Projekt führte: „Sein Herz schlägt für das Stadion.“

Neben der SSVg Velbert bekommen künftig auch Mitglieder des Motorsportclubs Velbert die Möglichkeit, ihren Sport auf dem Stadiongelände zu betreiben. Doch vor allem bietet die Anlage dem Fußball ein neues Zuhause: Sie verfügt neben dem Rasenplatz im Stadion über ein großes und ein kleineres Kunstrasenfeld.

Der Multifunktionsraum im Obergeschoss des dreistöckigen Funktionsgebäudes kann auch für Veranstaltungen gemietet werden. Die einzelnen Geschosse sind über einen Aufzug und ein Treppenhaus miteinander verbunden. Im ersten Obergeschoss befindet sich der Vereinsbereich der SSVg Velbert.

Ehrenamtliche des Vereins hätten noch am Freitag bis 22.30 Uhr „unter Flutlicht“ gearbeitet, um alles zur Eröffnung fertig zu bekommen, berichtete Vorsitzender Oliver Kuhn. Die SSVg habe einen „mittleren sechsstelligen Betrag“ selbst aufgebracht, was nur dank verschiedener Sponsoren möglich gewesen sei.

Hans-Joachim Wagner bezifferte die Kosten für das Stadion auf 13,5 Millionen Euro. Mit mobilen Tribünen sei die Zuschauerzahl auf 5.000 zu erweitern. Die komfortable Anlage werde Erwartungen auch auf sportlicher Ebene wecken. Wagner sebst gab diesen Erwartungen auch einen Namen: „Wiederaufstieg in die Regionalliga“.

Bürgermeister Dirk Lukrafka sprach heute bei der Eröffnung von einem „Aufbruch in eine neue Zeit“: „Wir zeigen mit diesem Stadion, dass Sport und Fußball in Velbert zuhause sind.“