Kein Verkaufssonntag am 6. Dezember: Auch in der Galerie Königshof bleibt es leer am Nikolaustag. Foto: Volkmann
Kein Verkaufssonntag am 6. Dezember: Auch in der Galerie Königshof bleibt es leer am Nikolaustag. Foto: Volkmann

Mettmann. Der Mettmanner Verbund von Einzelhändlern in der Innenstadt, „ShopKultur ME“, und die Galerie Königshof haben Stellung zu den für dieses Jahr abgesagten verkaufsoffenen Sonntagen genommen.

Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart hatte den Städten in NRW zugesagt, in diesem Jahr bis zu vier verkaufsoffene Sonntage pro Stadt veranstalten zu dürfen und zwar auch ohne begleitende Veranstaltungen, wenn eine wirtschaftliche Gefährdung der Geschäfte durch Corona besteht.

Vom Mettmanner Einzelhandel heißt es in einem Statement:

„Nach einer positiven Abfrage unter Mettmanner Einzelhändlern wollten wir in der Innenstadt am Sonntag, 6. Dezember, unsere Geschäfte öffnen. Nicht nur, um durch erhoffte zusätzliche Einnahmen die Existenz der Läden zu sichern und die Vorteile des stationären Handels zu präsentieren, sondern insbesondere auch um noch einmal an die Menschen zu appellieren, die Händler vor Ort zu unterstützen. 

Wir Händler haben uns durch die Sonntagsöffnung einen kleinen Schritt zum Schutz vor der weiteren Abwanderung der Kunden zum Onlinehandel versprochen. Außerdem erschien es uns gerade in diesem Jahr sinnvoll zu öffnen, da viele Menschen die Einkaufsstraßen der Großstädte, in denen sich die Menschen dicht drängen, meiden wollen. Eine kleine, heimelige Fußgängerzone mit einer angrenzenden attraktiven Galerie wie in Mettmann, bilden da eine gute Alternative.“

Auch Vertreter der evangelischen und katholischen Kirche in NRW hätten entgegen ihres sonstigen Schulterschlusses mit Verdi bereits signalisiert, dass sie die für dieses Jahr geplanten Sonntage akzeptieren würden, wenn es bei der Corona begründeten Ausnahmeregelung bliebe, erläutern Cora Fuchs für „ShopKultur ME“ und Ulrike Kundt vom Centermanagement der Galerie Königshof.

„Leider hat Verdi diese Dringlichkeit nicht verstanden und hat gerichtlich ein Verbot der Sonntagsöffnung bewirken lassen. Dies ist aus unserer Sicht ein sehr bedauerlicher Schritt und ein nicht nachzuvollziehendes Handeln. Würden wir monatlich verkaufsoffene Sonntage einfordern, könnten wir ein Verbot verstehen. Dass man aber über einen einzigen geforderten Sonntag im Jahr ein Verbot hängt, ist nicht nachvollziehbar.“

Die Mettmanner Einzelhändler fragen: „Was möchte Verdi mit dieser Maßnahme bezwecken? Steht der Schutz eines einzigen freien Sonntages wirklich über der Sicherung der Arbeitsplätze im Einzelhandel? Was ist, wenn der Online Handel, der übrigens gerade sonntags gute Umsätze erzielt, weiter so stark zunimmt, dass weitere Geschäfte in Mettmann auch wegen dieser Konkurrenz schließen müssen? Was empfiehlt Verdi dann dem arbeitsuchenden Verkaufspersonal?“

Mit dem Ordnungsamt der Kreisstadt seien „lange und gute“ Gespräche geführt worden, ob eine Möglichkeit besteht, am Nikolaustag doch noch öffnen zu können. „Wir sehen aber dafür leider keine Chance“.

Mit Blick auf die Vorweihnachtszeit kommentieren die Mettmanner Einzelhändler: „Durch den voraussichtlichen Wegfall des Blotschenmarktes in seiner gewohnten Form, sind wir zusätzlich vor die Herausforderung gestellt, wie man die Vorweihnachtszeit in der Mettmanner Innenstadt besonders gestalten kann. Wir hoffen sehr darauf, dass wir trotzdem unter Erfüllung aller Sicherheitsvorkehrungen mit vereinten Kräften gute Alternativen finden werden, um den Mettmannern eine schöne Adventszeit bieten zu können.“