Immer mehr Fahrgäste kombinieren laut VRR verschiedene Mobilitätsangebote. Symbolfoto: pixabay
Immer mehr Fahrgäste kombinieren laut VRR verschiedene Mobilitätsangebote. Symbolfoto: pixabay

Gelsenkirchen. Sogenannte Mobilstationen sollen an zentralen Verkehrsknotenpunkten oder in Wohnquartieren die Kombination unterschiedlicher Verkehrsmittel erleichtern.

Um eine flexible, multimodale Mobilität zu fördern, hat der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr Ende August ein Konzept für die verbundweite Einrichtung von Mobilstationen an ÖPNV-Verknüpfungspunkten fertiggestellt. Es beleuchtet für 630 Haltestellen und SPNV-Stationen im VRR-Raum, welches Potenzial sie für eine Weiterentwicklung zur Mobilstation bieten.

Fahrgäste solle so individuell entscheiden können, wann sie welches Verkehrsmittel nutzen, um von A nach B zu kommen. Mobilstationen fördern die Kombination mehrerer Mobilitätsangebote, indem sie verschiedene Services an einem Ort räumlich zusammenführen und so den Umstieg von einem Verkehrsmittel auf das andere erleichtern.

Mit dem Gutachten will der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr nun den Ausbau von ÖPNV-Haltepunkten zu Mobilstationen weiter vorantreiben. In einem ersten Schritt identifizierte der Gutachter laut VRR Standorte im gesamten Verbundraum, an denen Mobilstationen prinzipiell denkbar wären, beispielsweise Haltepunkte, an denen man vom Zug in Bus- oder Straßenbahnlinien oder auf ein Leihfahrrad bzw. ein Carsharing-Angebot umsteigen kann. Auch „Park+Ride“- bzw. „Bike+Ride“-Angebote, Anschlussmöglichkeiten an Radschnellwege, die räumliche Lage eines Haltepunktes und die Fahrgastnachfrage flossen in die Betrachtung mit ein.

Mobilstationen können zu Treffpunkten werden

Steckbriefe zu jedem geeigneten Standort skizzieren, welche zusätzliche Ausstattung erforderlich ist, um einen Haltepunkt als Mobilstation ausbauen zu können – und zwar inklusive einer groben Schätzung, welche Kosten für eine Mindestausstattung hierfür anfallen würden. Denn Mobilstationen verknüpften nicht nur Verkehrsträger, sondern dienten auch als Service- und Informationsplattform rund um die verschiedenen Verkehrsangebote, meint der VRR. Je nach Ausgestaltung könnten sie ein Treffpunkt im öffentlichen Raum sein und Quartiere aufwerten, wenn beispielsweise Bäckereien, Kioske oder Ähnliches integriert würden.

„Jede Kommune im VRR ist mit mindestens einem Standort im Gutachten vertreten. Denn Mobilstationen sollen möglichst in einem Netz angeboten werden, um Synergien und Interaktion zwischen den einzelnen Stationen zu schaffen“, erklärt Ronald R.F. Lünser, Vorstandssprecher des VRR. „Durch die Verknüpfung der Mobilstationen optimieren wir Wegeketten und schaffen öffentliche Verkehrsangebote, die bestmöglich aufeinander abgestimmt sind.“

Das Gutachten diene nun als Grundlage für den Aufbau eines verbundweiten Mobilstationen-Netzes. Perspektivisch sollen die Mobilstationen in ganz NRW zu einem landesweiten Netz verknüpft werden. Entsprechend fördern VRR und das NRW-Verkehrsministerium die Einrichtung von Mobilstationen und stellen finanzielle Mittel zur Verfügung.

Informationen zu Mobilstationen auch unter www.vrr.de/de/magazin/verbundweites-konzept-fuer-die-errichtung-von-mobilstationen.