Die Bürgermeister von Ratingen und Velbert, Klaus Pesch (rechts) und Dirk Lukrafka, setzen darauf, dass beim A44-Lückenschluss bald der letzte Knoten durchschlagen ist. Foto: Stadt Ratingen
Die Bürgermeister von Ratingen und Velbert, Klaus Pesch (rechts) und Dirk Lukrafka, setzen darauf, dass beim A44-Lückenschluss bald der letzte Knoten durchschlagen ist. Foto: Stadt Ratingen

Ratingen/Velbert/Heiligenhaus. Die Stadt Ratingen führt die Offenlage für die Bezirksregierung Düsseldorf bezüglich des Lückenschlusses der A44 durch. Das Deckblatt mit Zeichnungen und Erläuterungen liegt vom 29. September bis einschließlich 28. Oktober im Verwaltungsgebäude am Stadionring 17 in Ratingen aus.

Der Lückenschluss der A44 zwischen Heiligenhaus und Autobahnkreuz Ratingen-Ost könnte in den nächsten Wochen vorankommen: Der Bundesbetrieb DEGES, der die Autobahn baut, hat die noch ausstehenden Pläne für die Entwässerung der neuen A44-Fahrbahn inzwischen so weit fertiggestellt, dass sie in der nächsten Woche öffentlich ausgelegt werden können.

„Ich hoffe sehr, dass das Problem der Entwässerung endlich gelöst ist, so dass die Autobahn dann zügig fertiggebaut werden kann“, sagte Ratingens Bürgermeister Klaus Pesch. Der Velberter Bürgermeister Dirk Lukrafka schloss sich im Rahmen einer gemeinsamen Baustellenbesichtigung dieser Hoffnung an: „Die A44 ist ein Infrastrukturprojekt von größter Bedeutung für die ganze Region und weit darüber hinaus. Die DEGES muss alle noch offenen technischen und rechtlichen Fragen mit höchster Priorität lösen.“

Für Ratingen sei der Lückenschluss – abgesehen von seiner übergeordneten verkehrlichen und wirtschaftlichen Bedeutung – aus einem Grund dringlich, erklärt die städtische Verwaltung: Die L422 in Homberg müsse von dem hohen Verkehrsaufkommen, das nach Fertigstellung des Teilstücks von Velbert bis Hofermühle noch gewachsen ist, entlastet werden. „Das bedeutet aber natürlich nicht, dass wir Plänen zustimmen können, die bei Starkregen ein Überflutungsrisiko für Teile Ratingens mit sich bringen würden“, so Bürgermeister Pesch.

Die Verwaltung erläutert: „Mit dem nun laufenden Verfahren sollen die Planfeststellungsbeschlüsse zum Autobahnbau im Hinblick auf die Einleitung des Straßenoberflächenwassers geändert werden. Nach den ursprünglichen Plänen wäre bei Starkregenereignissen zu viel Wasser auf einmal in die dort fließenden Bäche (Hahnerhofbach, Homberger Bach und schließlich Anger) eingeleitet worden. Die Planänderung enthält Vorkehrungen, um das Wasser zunächst zurückzuhalten. Später wird es dann kontrolliert in die Bachläufe abgelassen.“

Das Änderungsverfahren sei bereits vor einigen Jahren eingeleitet und mehrfach ergänzt worden, so die Stadt Ratingen. Es handele sich nun um die vierte Offenlage (das so genannte Deckblatt 3 des Ausgangsverfahrens).

„Die Stadt Ratingen wird die Unterlagen selbstverständlich erneut mit größter Sorgfalt prüfen“, sagte Bürgermeister Pesch. Gleiches gelte andererseits für sinnvolle und verantwortbare Möglichkeiten, den Autobahnbau zu beschleunigen. „Wir sind da gesprächsbereit“, so Pesch. Die DEGES baue zwar parallel zum Deckblattverfahren, aber mit gedrosseltem Tempo, so lange nicht alle planungsrechtlichen Fragen gelöst sind.

Wegen der Corona-Einschränkungen ist eine Terminvereinbarung unter Telefon 02102-5506102 erforderlich. Der Plan wird außerdem ab 29. September auf der Homepage der Stadt Ratingen (www.ratingen.de) sowie der Bezirksregierung Düsseldorf (www.brd.nrw.de) veröffentlicht.