Die Deutsche Bahn hat die aktuelle Lage in einer Grafik zusammengefasst. Bild: Deutsche Bahn
Die Deutsche Bahn hat die aktuelle Lage in einer Grafik zusammengefasst. Bild: Deutsche Bahn

Mülheim. Eine von vier Brücken wird am Montag, 28. September, für den Eisenbahnverkehr freigegeben Das teilt die Deutsche Bahn mit. 

Nach dem schweren Unfall eines Tanklastwagens auf der A40 unter Eisenbahnbrücken in Mülheim-Styrum liegen die Abrissarbeiten der einsturzgefährdeten Brücke im Zeitplan, informiert die Deutsche Bahn. Die äußerste der fünf Brücken in Fahrtrichtung Essen könne daher ab Montag, 28. September, für den Verkehr wieder freigegeben werden.

Sorgen bereiten den Experten die beiden Brücken neben der abgerissenen Brücke. Untersuchungen zu den Schäden an der Bausubstanz laufen. Die DB erwartet, dass der Eisenbahnverkehr auf dieser Pendlerstrecke über Monate eingeschränkt bleiben wird

Bereits seit Montagmorgen laufen die Abrissarbeiten an der einsturzgefährdeten mittleren Brücke “drei” mit vier großen Abbruchbaggern. Anschließend beginnt der Landesbetrieb Straßenbau NRW mit der Reparatur der beschädigten Autobahn.

Schadenshöhe bereits im zweistelligen Millionenbereich

Die Deutsche Bahn gibt an, bereits mit den Planungen zum Bau von Hilfsbrücken begonnen zu haben: „Im rheinland-pfälzischen Konz hält die DB in einem Stützpunkt u.a. sogenannte SE-Brücken mit einer Stützweite bis zu 33 Metern vor. Sie können als Straßen-oder Eisenbahnbrücken eingesetzt werden. Um die vierspurige A40 zu überspannen sind insgesamt vier Hilfsbrücken nötig. Die DB rechnet damit, dass Planung und Bau mehrere Monate in Anspruch nehmen wird. Allein die Kosten für Abriss, den Bau von Hilfsbrücken und den Neubau der Brücke liegen schon jetzt in einem zweistelligen Millionenbetrag.“

Auch Untersuchung an den benachbarten, sogenannten Brücken zwei und vier, laufen. Entnommene Proben sollen Aufschluss darüber geben, ob die starke Hitze eine Veränderung der Materialeigenschaften bewirkt hat. Die Untersuchungsergebnisse erwartet die DB in vier bis sechs Wochen. Schon jetzt stehe aber fest, dass Schäden an den Bauwerken entstanden sind, so die Deutsche Bahn.

Hinweise für Pendler

Für Pendler gilt nun: Auf der äußeren, und somit am weitesten vom Brandherd entfernten Brücke können ab Montag wieder Züge fahren. Die beiden Gleise – je ein Gleis für die S-Bahn und eines für den Regional- sowie Fernverkehr – könnten ausschließlich von Duisburg in Fahrtrichtung Essen befahren werden. Das Ersatzkonzept gilt bis auf Weiteres.

Erste Verbesserungen gibt es laut Deutsche Bahn auf diesen Strecken:

  • Die Züge des RRX 1 (Abellio; Aachen – Hamm) verkehren von Duisburg in Fahrtrichtung Mülheim/Essen wieder im Regelbetrieb.
  • Auch die Züge des RE 42 (DB Regio, Mönchengladbach – Münster) fahren von Duisburg aus über die Brücke nach Mülheim und Essen.
  • In der Gegenrichtung fahren die Züge beider Linien die bekannte Umleitung über Oberhausen, Essen-Altenessen und Gelsenkirchen.
  • Die Linie S 3 (abellio, Hattingen Mitte – Oberhausen) endet nicht wie bislang in Essen HBF sondern fährt weiter nach Mülheim-Styrum.
  • Mit Betriebsbeginn werden auch die meisten Züge des Fernverkehrs in Fahrtrichtung Köln – Essen wieder auf dem ursprünglichen Fahrweg verkehren können und damit die Städte Essen und Bochum aus Richtung Frankfurt/Süddeutschland ans Fernverkehrsnetz ohne Umstieg anbinden. In der Gegenrichtung müssen die Züge zwischen Dortmund und Köln weiterhin über Oberhausen, Essen-Alten-Essen und Gelsenkirchen umgeleitet werden. Hier entfallen die Halte in Bochum, Essen und Mülheim (Ruhr). Teilweise halten diese Züge ersatzweise in Gelsenkirchen.
  • Der SEV fährt uneingeschränkt weiter. Aufgrund der Kurzfristigkeit sind ggf. noch nicht alle Veränderungen umfänglich in den Reiseauskunftssystemen enthalten.

Weitere Informationen gibt es ab sofort bei der speziell eingerichteten DB-Servicehotline für den Schienenersatzverkehr unter 0202 51562515.

Fahrgäste von National Express können sich über www.nationalexpress.de oder unter der Telefonnummer 0221 13 999 444 informieren.

Informationen zu den Linien von Abellio erhalten Fahrgäste auf der Webseite www.abellio.de. Telefonisch steht das Kundencenter unter der Rufnummer 0800 223 5546 (kostenfrei) zur Verfügung.