Sich die Füße vor dem Kamin zu wärmen, sollte nicht auf Kosten der Sicherheit gehen. Foto: pixabay
Sich die Füße vor dem Kamin zu wärmen, sollte nicht auf Kosten der Sicherheit gehen. Foto: pixabay

Wülfrath. Die Initiative „CO macht K.O.“ informiert über die Gefahren von Kohlenmonoxid und rät beim Betrieb von Kamin- oder Kachelöfen zur Installation von CO-Warnmeldern. Die Feuerwehr ist nicht zuständig für Wartung und Installation von Warnmeldern.

Kohlenmonoxid ist ein besonders gefährliches Atemgift, denn das toxische Gas ist unsichtbar, geruchs- sowie geschmacksneutral und damit für Menschen nicht wahrnehmbar. „Eine beginnende CO-Vergiftung äußert sich durch Kopfschmerzen, Benommenheit und Übelkeit. Abhängig von der Konzentration in der Raumluft führt Kohlenmonoxid zu erheblichen Beschwerden, Bewusstlosigkeit und unentdeckt sogar zum Tod. Auch in geringen Dosen über einen längeren Zeitraum kann CO zu einer chronischen Vergiftung führen“, berichtet Neurologin Dr. Gabriele Wöbker über die gesundheitlichen Folgen.

Giftiges Kohlenmonoxid (CO) kann durch verstopfte Abluftrohre und Schornsteine von Gasthermen, Ölheizungen oder Kamin- und Kachelöfen in die Raumluft gelangen. Durch technische Defekte, mangelnde Wartung oder Basteleien und andere Manipulationen an der Verbrennungseinrichtung können insbesondere bei geschlossenen Fenstern lebensbedrohliche CO-Konzentrationen entstehen. So lautet die Warnung der Initiative „CO macht K.O.“, die seit 2018 Präventionsarbeit leistet.

„Laut einer Umfrage des Bundesinstituts für Risikobewertung in Deutschland haben 82 Prozent der Befragten schon einmal von Kohlenmonoxid- Vergiftungsfällen gehört. Die meisten geben außerdem an, Ursachen und Symptome von CO-Vergiftungen zu kennen, aber nur 41 Prozent schätzen das Risiko einer Vergiftung mit CO eher hoch oder sehr hoch ein. Nur 15 Prozent haben einen CO-Warnmelder installiert, um sich und ihre Familie zu schützen“, so das BfR.

Überprüfung, Wartung und CO-Warnmelder senken Risiko

Der Bundesverband des Schornsteinfegerhandwerks nennt die Zahl von 11,1 Millionen offener Kamine, Kaminöfen und Kachelöfen usw., die auf die 41,1 Mio. deutschen Haushalte kommen.

Alexis Gula vom Bundesverband des Schornsteinfegerhandwerks rät: „Um die Gefahr von CO-Unfällen zu minimieren, sollten Wohneigentümer ihre Kamine oder Öfen regelmäßig warten bzw. überprüfen lassen. Die Übergangsregelung der 1. BImSchV schreibt seit 2010 einen neuen Grenzwert von 0,15 g Staub und 4 g Kohlenmonoxid pro m3 Abgas für die sog. Einzelraumfeuerungsanlagen vor. Ältere Modelle, die diesen Wert nicht mehr einhalten können, müssen zu bestimmten Zeitpunkten ausgetauscht, nachgerüstet oder außer Betrieb genommen werden.“

Als Sicherheitsmaßnahme empfehlen Feuerwehren und Schornsteinfeger allen Eigentümern mit Kaminen oder Kachelöfen, CO-Warnmelder zu installieren.

„Wichtig dabei ist auf die Qualität der Warnmelder sowie eine fachgerechte Montage zu achten. Wir empfehlen CO-Warnmelder, die von einem anerkannten Prüfinstitut nach EN 50291 zertifiziert worden sind“, ergänzt Anne Wentzel, Sprecherin der Initiative zur Prävention von Kohlenmonoxid-Vergiftungen. Die Geräte sollten an der Decke mit mindestens 30 Zentimetern Abstand zur Wand, jedoch nicht direkt über dem Kamin oder Ofen montiert werden.

Kümmern müssen sich Eigentümer selbst darum: Die Freiwillige Feuerwehr Wülfrath weist darauf hin, dass eine Überprüfung oder Kontrolle der Rauchwarnmelder bzw. Kohlenmonoxid-Meldern in Wohnungen prinzipiell nicht durch die Feuerwehr oder Mitarbeiter der Stadt Wülfrath durchgeführt werden.

Weitere Informationen gibt es unter https://www.co-macht-ko.de/