Um die Viruslast in Klassenräumen zu verringern, müssen Klassenräume derzeit regelmäßig gelüftet werden. Foto: pixabay
Um die Viruslast in Klassenräumen zu verringern, müssen Klassenräume derzeit regelmäßig gelüftet werden. Foto: pixabay

Wülfrath. Die Wülfrather Gruppe hat für die nächste Sitzung des Stadtrates einen Antrag eingebracht: Demnach sollen in städtischen Räumen, in denen Kinder und Jugendliche betreut bzw. unterrichtet werden, mobile Luftfilteranlagen eingesetzt werden. 

Derzeit setzt das Konzept der Kultusminister auf manuelle Maßnahmen, um die Viruslast in Schulräumen zu reduzieren: Fenster öffnen in regelmäßigen Abständen.

„Mittlerweile haben Studien belegt, dass Lüften physikalisch nur dann sinnvoll ist, wenn ein großer Temperaturunterschied zwischen drinnen und draußen besteht – welcher bei entsprechender Lüftungsdauer stetig abnimmt – oder es draußen ziemlich windig ist“, heißt es dazu in dem Antrag der Wülfrather Gruppe. „Ebenfalls halten wir es für absehbar, dass im Winter bei Schnee und Regen ein dauerhaftes Öffnen der Fenster nicht durchhaltbar sein wird. Wollen wir weiterhin die Beschulung und Betreuung von Kindern und Jugendlichen in Wülfrath gewährleisten, so müssen wir schnellstmöglich entsprechende technische Lösungen anschaffen.“

Die Wirksamkeit der genannten Filtersysteme sei wissenschaftlich eindeutig belegt. Bei ausreichender Dimensionierung verringere sich die Viruslast in den Aerosolen um bis zu 90 Prozent. Stoßlüften sei dann nur noch in den Pausen nötig, um die verbrauchte Raumluft auszutauschen, so die Wülfrather Gruppe, die auf die Studien von Joachim Curtius von der Arbeitsgruppe Experimentelle Atmosphärenforschung an der Goethe-Universität in Frankfurt und Christian Kähler vom Institut für Strömungsmechanik und Aerodynamik der Universität der Bundeswehr in München verweist.

„Grade im Hinblick auf Grippe- Viren und Feinstaubbelastungen empfehlen die Forscher die Anschaffung dieser Geräte nicht nur temporär sondern sogar dauerhaft“, so Fraktionsvorsitzender Wolfgang Peetz und Ratsmitglied André Herbes. „Mit unserem Antrag gehen wir davon aus, dass es sich bei den Miet- bzw. Anschaffungskosten um Corona bedingte Mehrkosten handelt, die über einen Zeitraum von 50 Jahren abgeschrieben werden können.“

Mögliche Förderprogramme seien in Anspruch zu nehmen, so die Wülfrather Gruppe, zudem sei eine mögliche Anmietung einem Kauf vorzuziehen.