Wülfrather Bäckereibetriebe wie hier die Bäckerei Evertzberg machen mit bei der Aktion „Gewalt kommt nicht in die Tüte!“, die von der Gleichstellungsbeauftragen Franca Calvano (r.) vor Ort organisiert wird. Foto: Stadt Wülfrath

Wülfrath. „Gewalt kommt nicht in die Tüte!“, ist das Motto zum Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen und Mädchen am 25. November.

Gleichstellungsbeauftragte Franca Calvano hat für die Aktion die Bäckereibetriebe in Wülfrath, das Reformhaus Reeger und die „Wülfrather Tafel“ gewinnen können. „Sie helfen uns dabei, den Frauen zu zeigen, dass sie in ihren Not nicht alleine sind“, dankt Calvano.

„Wir wollen mit der Aktion das Thema aus der Tabuzone holen, Hilfestellung anbieten und den Frauen Mut machen, Täter anzuzeigen“, sagt Calvano.

Der SKFM habe auf Anfrage mitgeteilt, dass der Interventionsstelle gegen häusliche Gewalt im Kreis Mettmann in der Zeit vom 1. Januar bis 15. Oktober 845 Fälle von häuslicher Gewalt gemeldet wurden. Auf das Stadtgebiet Wülfrath entfallen 29 Fälle. „Das sind natürlich nur die offiziellen Zahlen. Wir müssen leider von einer viel höheren Dunkelziffer ausgehen“, berichtet die Gleichstellungsbeauftragte.

Corona habe in diesem Jahr die Lage noch verschärft. Kontaktbeschränkungen und der vermehrte Aufenthalt in den eigenen vier Wänden hat nach Erkennnissen von Fachleuten dazu geführt, dass häusliche Gewalt zugenommen hat.

Um auf diese schwierige Situation von Mädchen und Frauen aufmerksam zu machen und Hilfsangebote aufzuzeigen, veranstalten die Gleichstellungsbeauftragten im Kreis Mettmann seit dem Jahr 2011 die Brötchentüten-Aktion „Gewalt kommt nicht in die Tüte!“.

Insgesamt werden 55.000 Tüten verteilt. Der Aufruf ist in sieben Sprachen übersetzt und mit Notrufnummern und einem QR-Code versehen. Bei Bedarf erhalten die Frauen am Telefon Unterstützung in ihrer Muttersprache.

Das sind die Hilfenummern:

bundesweites Hilfetelefon Gewalt gegen Frauen 08000/116 016
Polizei 110
Frauenhaus für den Kreis Mettmann 02104/92 22 20
Beratungsstelle gegen häusliche Gewalt 02104/14 19221
Polizeilicher Opferschutz 02104/982 1067
Uniklinik Düsseldorf, Gewaltopferambulanz 0211/81 0 60 00