Mit den Tätigkeiten im Rahmen der Taschengeldbörse können Jugendliche sich einige Euro hinzuverdienen - vor allem aber anderen helfen. Foto: pixabay
Mit den Tätigkeiten im Rahmen der Taschengeldbörse können Jugendliche sich einige Euro hinzuverdienen - vor allem aber anderen helfen. Foto: pixabay

Ratingen. Die Taschengeldbörse funktioniert auch in Zeiten der Pandemie. Die bestehenden Hygienevorschriften und Schutzkonzepte machen die Vermittlungsarbeit nicht einfacher, aber dennoch möglich.

„Gerade jetzt in der Corona-Krise ist die Taschengeldbörse ein wichtiges Angebot. Sie leistet einen guten Beitrag zur Unterstützung von älteren und gehandicapten Menschen in unserer Stadt, wenn sie Hilfen bei kleinen Erledigungen brauchen“, sagt Koordinator Benedikt Dörkes.

Wegen Corona ist das Betätigungsfeld für die Jugendlichen eingeschränkt: Möglich sind Arbeiten wie zum Beispiel Laub fegen, den Hund ausführen, Sperrmüll raustragen oder Einkäufe erledigen – also alle kontaktarmen Tätigkeiten. Beim Einkaufen kann man auch Kontaktvermeidung betreiben, wenn etwa Wechselgeld und Kassenbon im Umschlag mit dem Einkaufskorb vor die Tür gestellt werden.

Nicht möglich sind derzeit hingegen Tätigkeiten im Haushalt oder die von Senioren oft nachgefragten Hilfen und Beratungen beim Umgang mit Smartphone und Tablet. Dörkes: „So etwas kann man auf Distanz schlecht machen.“ Nach wie vor stehe der Grundgedanke „Junge helfen Alten“ im Vordergrund – nicht das Geldverdienen.

Rund 1.000 erfolgreiche Vermittlungen

Die Kontakt- und Jobvermittlungsbörse, die Jugendrat und Seniorenrat im Frühjahr vergangenen Jahres gemeinsam auf den Weg gebracht haben, registriert inzwischen in der Datenbank etwa 800 Jugendliche und 900 Senioren. Gut 1.000 Vermittlungen wurden bereits getätigt.

Als Koordinator versucht Benedikt Dörkes, die Jugendlichen möglichst ortsnah zu vermitteln, um lange Anfahrtswege zu vermeiden. „Uns allen ist besonders wichtig, dass das gemeinsame Projekt von Jugend- und Seniorenrat auch in dieser Krisenzeit am Laufen gehalten wird“, sagt Veronika Hutmacher vom Jugendamt der Stadt Ratingen. Nur so könne das längerfristige Ziel erreicht werden: Dass sich Jung und Alt ständig weiter vernetzen und die Taschengeldbörse sich selbst weiterentwickelt.

Bestimmte Bereiche sind im Rahmen der Taschengeldbörse tabu. Dazu zählen neben pflegerischen Tätigkeiten regelmäßig wiederkehrende Haushaltsarbeiten, Elektroarbeiten sowie Aufgaben professioneller Dienstleister. Dazu zählt aus haftungsrechtlichen Gründen auch Schneeschippen.

Der Arbeitslohn wird zwischen Jobanbieter und Jobsuchendem frei ausgehandelt und sollte sich an einem Taschengeld orientieren. Empfohlen werden mindestens fünf Euro pro Stunde. Wer mitmachen will, muss das außerhalb der Schulzeiten tun und mindestens 15 Jahre alt sein.

Infos zur Taschengeldbörse gibt es mittwochs und freitags von 17 bis 19 Uhr unter den folgenden Rufnummern: 02102 550-5655 oder 0151 224 321 69. Auch eine E-Mail kann man senden, dann an: [email protected]. Alternativ gibt es ein Kontaktformular.