Vom Verein aufgefundene Kitten: Die Katzenkinder wurden von einer Streunerkatze geboren.
Vom Verein aufgefundene Kitten: Die Katzenkinder wurden von einer Streunerkatze geboren. "Die wilde Mutterkatze wurde kastriert und zurückgesetzt. Dort wird sie weiter gefüttert, die Kitten konnten alle vermittelt werden", so Vereinsvorsitzende Barbara Lautenbach.

Mettmann. Der Mettmanner Tierschutzverein „Katzen helfen“ hat bei einem bundesweiten Wettbewerb einen zweiten Platz erreicht. Dafür gab es einen Förderpreis in Höhe von 3.000 Euro. 

Vor zwei Jahren gründete der Verein, der sich zum Ziel gesetzt hat, streunenden Katzen im Kreis Mettmann zu helfen – und zwar mit innovativen Methoden. Statt auf automatisch auslösende Fallen setzt man auf funkgesteuerte Vorrichtungen Marke Eigenbau. So wolle man Gefahren für die Tiere verringern, denn Automatikfallen könnten vor allem bei Jungtieren schwere Verletzung verursachen, erklären die Vereinsverantwortlichen.

Tim Lautenbach hat die funkgesteuerten Fallen entwickelt. Foto: Privat
Tim Lautenbach hat die funkgesteuerten Fallen entwickelt. Foto: Privat

„Diese Falle wird nicht von der Katze ausgelöst, sondern von einem Beobachter, der aus der Entfernung mit einer Funkfernbedienung erst dann ausgelöst, wenn das richtige Tier sicher in der Falle und kein anderes Tier gefährdet ist“, erklärt Tim Lautenbach, der die Fallen entwickelt hat und baut. Ein weiterer Vorteil sei, dass Tiere, die nicht gefangen werden sollen, fressen und wieder aus der Falle hinauslaufen können.

Die Idee kam bei einem bundesweiten Wettbewerb des Bündnisses „Pro Katze“ gut an und hat dem noch jungen Mettmanner Verein ein Fördergeld in Höhe von 3.000 Euro eingebracht. Die Summe fließt ist den Bau weiteren Funk-Fallen und wird zudem für die Kastrationskosten von Streunerkatzen verwendet.

Die Ehrenamtlichen engagieren sich für streunende Tiere: „Wir nehmen im Rahmen unserer Möglichkeiten Katzen auf, also Streuner oder Abgabetiere, und lassen sie medizinisch behandeln, kastrieren und kennzeichnen.“ Für die eingerichtete Quarantänestation verfügt der Katzen helfen e.V. über eine Betriebsgenehmigung des Kreisveterinäramts.

„Handzahme Katzen vermitteln wir, Streuner entlassen wir wieder in die Freiheit mit betreuten Futterstellen“, erklärt die Vereinsvorsitzende Barbara Lautenbach. Und auch die traurigen Schicksale einiger Katzen gehören zu den Vereinsaufgaben: „Wir fahren bei Totfundmeldungen raus, um die Tiere zu identifizieren und damit ungelöste Schicksale zu klären.“ Zudem biete man Beratungen für Katzenhalter zu Haltungs- und Ernährungsfragen sowie Katzenkrankheiten an.

Das „gefestigte Meinungsbild in Sachen Tierschutz“ in Mettmann wolle der Verein insbesondere für Katzen korrigieren, erklärt Lautenbach, man biete sich daher als aktiver und kompetenter Partner rund um das Thema an.

Der Verein finanziert sich aus Spenden und Verkäufen von selbst hergestellten Produkten. Weitere Infos gibt es auf der Homepage www.katzen-helfen.de.