Landrat Thomas Hendele und Timocom-Unternehmenssprecher Gunnar Gburek im Eingang zum künftigen Impfzentrum. Foto: Kreis ME
Landrat Thomas Hendele und Timocom-Unternehmenssprecher Gunnar Gburek im Eingang zum künftigen Impfzentrum. Foto: Kreis ME

Kreis Mettmann. Der Kreis Mettmann wird in Erkrath ein Corona-Impfzentrum errichten. Darüber informiert die Kreisverwaltung. 

Entstehen wird das Corona-Impfzentrum am Timocom-Platz. Mit der Aufforderung von Bund und Land, bis zum 15. Dezember ein leistungsfähiges und betriebsbereites Impfzentrum einzurichten, habe der Kreis Mettmann vor einer gewaltigen Herausforderung gestanden, so die Kreisverwaltung. Eine Liegenschaft zu finden, die alle Voraussetzungen für den reibungslosen Ablauf von Massenimpfungen erfüllt, sei nicht leicht gewesen.

Als Voraussetzungen definiert wurden unter anderem eine verkehrsgünstige Lage, ein zentraler Standort im Kreis Kreisgebiet, Kapazitäten für bis zu 1.700 Impfungen pro Tag, Barrierefreiheit, ausreichend Parkplätze sowie technische und hygienische Anforderungen samt guter Belüftung.

„Alle kreisangehörigen Städte hatten den Kreis nach Kräften bei der Standortsuche unterstützt“, so die Kreisverwaltung. Allerdings hätten sich die vorgeschlagenen Objekte bei näherer Betrachtung als nur bedingt geeignet erwiesen und einen in der kurzen Zeit kaum zu leistenden hohen Ertüchtigungsaufwand mit sich gebracht.

Der entscheidende Hinweis kam aus Erkrath

Der Unternehmensgründer Jens Thiermann und die Geschäftsführung des Freight-Tech-Unternehmens Timocom aus Erkrath hörten von den Nöten des Kreises. „Als wir davon erfuhren, dass der Kreis dringend nach geeigneten Räumlichkeiten für ein Impfzentrum sucht, war uns sofort klar: Wir wollen helfen! Schon lange engagieren wir uns mit verschiedenen Projekten für die Region. Umso mehr ist es uns wichtig, auch in dieser Ausnahmesituation dazu beizutragen, dass wir so schnell wie möglich diese Pandemie in den Griff bekommen“, erklärt Jens Thiermann.

Dann ging alles ganz schnell: Als einer der größten Arbeitgeber in Erkrath verfügt der IT-Spezialist für die Logistikbranche an seinem Standort am Timocom-Platz über bestens ausgestattete Bürogebäude. Einen Teilkomplex bot Timocom dem Kreis spontan zur Nutzung an. „Das war möglich, weil unsere Mitarbeiter zurzeit verstärkt im Homeoffice arbeiten“, so Timocom-Unternehmenssprecher Gunnar Gburek.

Der Check durch die Fachleute beim Kreis ergab: Das Angebot ist praktisch perfekt. Das Objekt ist kurzfristig verfügbar und mit wenig Aufwand schnell zum Impfzentrum umzufunktionieren. Parkflächen sind vorhanden, das Gebäude ist barrierefrei, alarmgesichert und möbliert, es gibt eine redundante Stromversorgung, Gigabit-WLAN, eine leistungsfähige Lüftungsanlage mit ständiger Frischluftzu- und Abluftabführung, und auch das firmeneigene Facility-Management steht bereit.

Landrat Hendele lobt Engagement

„Die fast maßgeschneiderte Ausstattung und der nur geringe Umrüstungsaufwand haben uns die Entscheidung leicht gemacht. Ich bin sehr froh, dass wir auf diese Weise garantieren können, am 15. Dezember ein einsatzbereites Gebäude am Start zu haben. Das Angebot, dass uns die Firma Timocom hier gemacht hat, ist beispiellos und zeugt von einem nicht hoch genug zu schätzenden unternehmerischen Verantwortungsgefühl für den Standort und die Menschen in unserem Kreis“, zeigt sich Landrat Thomas Hendele erleichtert und dankbar.

Inzwischen ist der Nutzungsvertrag unterschrieben. Knapp 2.500 Quadratmeter auf drei Etagen wird das Impfzentrum in Beschlag nehmen. Wann genau und in welchem Umfang das Impfzentrum seinen Betrieb aufnehmen wird, hängt natürlich vor allem von der Verfügbarkeit des Impfstoffs ab.

Gerade zu Beginn des Impfbetriebs wird das Zentrum vor allem auch als Logistik-Standort dienen, von dem aus mit Unterstützung der Hilfsorganisationen im Kreis mobile Teams ausschwärmen, um zunächst vulnerable Personen und Personal in Pflegeeinrichtungen zu impfen.

Fest steht, dass mit der Betriebsbereitschaft des Impfzentrums keineswegs ein ungeregelter Zustrom von Impfwilligen erfolgen kann. Die Reihenfolge gibt das Land anhand der Priorisierungsempfehlungen der Ständigen Impfkommission vor.

Und: Ohne Termin keine Impfung. Details zum Impfbetrieb, zur Priorisierung und zur Terminvergabe werden noch bekanntgegeben.