Der "Integral" auf der Strecke in Hahnenfurth. Foto: Regiobahn

Mettmann. Mit dem Fahrplanwechsel wird die Regiobahn in der Nacht vom 12. auf den 13. Dezember den Betrieb nach Wuppertal aufnehmen. Das teilt das Unternehmen mit.

Die Linie S 28 wird zukünftig die Regionen Kaarst, Neuss, Düsseldorf, Mettmann und Wuppertal verbinden. Pendler und touristische Reisende erreichen von Mettmann innerhalb von zwölf Minuten das Stadtzentrum von Wuppertal.

Die Regiobahn wird an den folgenden zusätzlichen Stationenzwischen Mettmann und Wuppertalhalten: • Hahnenfurth/ Düssel • Wuppertal-Vohwinkel • Wuppertal Zoologischer Garten • Wuppertal-Steinbeck • Wuppertal Hbf.

Während der 20- bzw. 30-Minuten Takt zwischen Kaarst und Mettmann bestehen bleibt, wird der Streckenabschnitt Mettmann – Wuppertal montags bis freitags im 20-/40-Minutentakt sowie Samstag und Sonntag im 30-Minuten-Takt bedient.

Bis zur künftigen Elektrifizierung des Regiobahn-Streckennetzes setzt die Regiobahn künftig Fahrzeuge vom Typ Integral ein, die im Rahmen eines EU-weiten Wettbewerbsverfahren von der Bayerischen Oberlandbahn beschafft wurden.

Mit dem schrittweisen Einsatz der neuen Fahrzeuge ab Dezember kann dann die Sitzplatzkapazität auf der Strecke erhöht werden.

Die Integral-Fahrzeuge bieten die notwendige Beschleunigung, um im S-Bahn-Verkehr mitfahren zu können, und entsprechen mit ihrerEinstiegshöhe von 76 cm bereits der künftigen Bahnsteighöhe der Stationen der Infrastruktur der Regiobahn GmbH.

Die Integrale verfügen über eine Fahrgastkapazität von insgesamt 364 Personen (162 Sitzplätze, von denen sich zwölf in der 1. Klasse und 150 in der 2. Klasse befinden, sowie 200 Stehplätze).

Die vier an jeder Seite des Zuges angeordneten Türbereiche befinden sich im Niederflurbereich. Mittels Rollstuhlrampen wird mobilitätseingeschränkten Personen der Zutritt ermöglicht.

Die Fahrzeuge verfügen außerdem über eine behindertengerechte WC-Anlage, moderne Fahrgastinformationssysteme und einen Mehrzweckbereich, der für Fahrräder und Kinderwagen genutzt werden kann.

Der neue Regiobahn Haltepunkt Hahnenfurth/ Düssel. Foto: Regiobahn

Für den Lückenschluss zwischen Mettmann und Wuppertal wurde in den vergangenen Jahren die Güterzugstrecke vom bisherigen Endhaltepunkt „Mettmann Stadtwald“ bis zum Güterbahnhof Dornap-Hahnenfurth zweigleisig ausgebaut. Bis zum Haltepunkt Hahnenfurth/ Düssel und dem Abzweig Dornap wurde ein eingleisiger Neubau hergestellt.

Insgesamt beträgt die Streckenlänge von Mettmann Stadtwald bis zur „Einschleifung“ in die Strecke der S9 rund sieben Kilometer.

Neuer Haltepunkt Hahnenfurth/Düssel

Im Bereich Wuppertal-Dornap entstand zusätzlich der barrierefreie Haltepunkt Hahnenfurth/Düssel. Im unmittelbaren Bereich dieser Verkehrsstation, die über einen 85 Meter langen Bahnsteig verfügt und dem Design der bereits acht eigenen Verkehrsstationen angepasst ist, wurde ein P+R-Platz mit 78 PKW-Stellplätzen wie vier Busbuchten erstellt.

Die Station verfügt auch über Fahrradabstellplätze und wird zukünftig durch regionale Buslinien angebunden. Zur Einbindung der Signaltechnik war der Bau eines neuen elektronischen Stellwerks erforderlich.

Die Inbetriebnahme der Signaltechnik und des Stellwerks einschließlich der Anbindung an die drei unterschiedlichen DB-Netz–Stellwerke erfolgte im Sommer. Insgesamt werden in den Streckenum-und ausbau etwa 100 Millionen Euro (incl. Oberleitung) investiert.

Davon sind rund 70 Millionen Euro Fördermittel von Bund und Land.

Heiner Cöllen, Aufsichtsratsvorsitzender beider Gesellschaften der Regiobahn, drückt seine Freude über den neuen Streckenabschnitt so aus: „Die Verlängerung nach Wuppertal ist ein beachtlicher Beitrag zur angestrebten Verkehrswende. Sie soll helfen, den Individualverkehr fühlbar zu reduzieren. Aufrichtiger Dank gilt allen, die die Verlängerung der Strecke ermöglicht bzw. daran mitgewirkt haben.

“Eine festliche Eröffnung der Strecke darf es aufgrund der Corona-Pandemie sowohl mit Bürgern als auch Vertretern der Politik nicht geben. Wir bedauern dieses sehr, hoffen aber, dass dieses in Rahmen des Sommerfestes 2021 gebührend nachgeholt werden kann.“