Auch während der Corona-Pandemie beteiligen sich die Ratinger Jugendlichen aktiv am politischen Geschehen in der Stadt. Foto: Maik Grabosch
Auch während der Corona-Pandemie beteiligen sich die Ratinger Jugendlichen aktiv am politischen Geschehen in der Stadt. Foto: Maik Grabosch

Ratingen. Rund drei Stunden hat der Ratinger Jugendrat getagt. Unter anderem auf dem Programm standen die Digitalisierung an Schulen, Jugend-Partys zur Karnevalszeit und Corona.

Die Jugend-Partys auf dem Marktplatz und in der Stadthalle an Altweiber im Februar werden nicht stattfinden können, das ist eines der Ergebnisse aus der vergangenen Sitzung des Ratinger Jugenrates. „Das wäre angesichts der Corona-Krise nicht zu verantworten. Je nachdem, wie sich die Lage entwickelt, sollen die Feiern später im Jahr in anderer Form nachgeholt werden“, sagte Sprecher Claus Köster. Möglicherweise könnte es Alternativen, so etwa Spiele- oder Filmabende, geben – vorausgesetzt, die Corona-Lage gibt das her. Dazu wolle der Jugendrat nun gemeinsam mit den Besuchern und Mitarbeiterteams Ideen sammeln.

Auch die Digitalisierung an den weiterführenden Schulen war erneut Sitzungsthema. Schuldezernent Rolf Steuwe hatte berichtet, was die Stadt als Schulträger unternommen hat: Die weiterführenden Schulen seien ans schnelle Glasfasernetz angeschlossen, im pädagogischen Bereich durchverkabelt und bis auf wenige Ausnahmen mit Smart-TVs ausgestattet. Zudem habe man 2.500 iPads beschafft, von denen 650 an Lehrerinnen und Lehrer verteilt wurden. Weitere 1.200 seien bestellt, allerdings derzeit nicht lieferbar – trotz drohender Konventionalstrafe für den Händler.

Die Jugendratsmitglieder hingegen schildern: „Die Smart-TVs sind so wackelig befestigt, dass man sie nicht anfassen darf. Außerdem sind sie nicht überall angeschlossen“, sagte Maurice Schams vom Kopernikus-Gymnasium. Schuldezernent Rolf Steuwe sicherte die Verkabelung in den Weihnachtsferien zu. Die Schulen stehen vor einem Bandbreiten-Dilemma: Schuldezernent Steuwe erklärte, die Schulen seien zu einer „virtuellen Schule“ zusammengeschlossen, um sich so einen Ein-Gigabit-Anschluss teilen zu können. Der Einkauf von leistungsfähigen Bandbreiten sei teuer. Ann-Cathrin Nieß vom Sprecherteam regte einen runden Tisch mit den zuständigen Ämtern und Mitgliedern des Jugendrates an. Der Dezernent sicherte den Mitgliedern ein Treffen, vermutlich per Videokonferenz, bereits Anfang Januar zu.

Corona an Schulen: Lüften belastet

Die Situation an den Schulen in der Corona-Krise war ein weiteres Thema, bei dem die Jugendlichen ihre Alltagserfahrungen schilderten: Das regelmäßige Lüften sei angesichts der frostigen Temperaturen belastend – besonders für jene, die in Fensternähe sitzen. Auch in schlecht isolierten Pavillons mit Elektroheizungen sei die Lage schwierig. Die Schüler sprachen von Temperaturen im einstelligen Bereich. Ein weiteres Problem seien überfüllte Schulbusse gewesen.

Dass Beharrlichkeit sich auszahlen kann, erfuhr der Jugendrat bei seinem Vorstoß für Trinkwasserspender an weiterführenden Schulen. Konrad Schuster vom Carl Friedrich von Weizsäcker-Gymnasium: „Wir freuen uns darüber, dass nach dem erfolgreichen Testlauf bei uns im kommenden Jahr nun die weiterführenden Schulen damit ausgestattet werden.“

Als Erfolg verbuchte der Jugendrat den Sachstandsbericht zur Instandsetzung von Fußgänger- und Fahrradwegen. Hierzu hatten die Jugendlichen in den Sommerferien eine Mängelliste erstellt. Der Fahrradbeauftragte der Stadt, Martin Willke, berichtete, dass die Stadt in Kontakt mit dem Landesbetrieb Straßen-NRW sei, Schäden und Mängel auf städtischen Wegen würden nach und nach behoben.

Gute Nachrichten gibt es in Sachen „Café du Nord“, dem Jugendzentrum in Homberg. Die Verwaltungsvorlage soll zur nächsten Sitzung des Jugendrates fertig sein.