Michael Vitz, Vorsitzender des Arbeitgeberverbandes der Metallindustrie von Wuppertal und Niederberg Foto: VBU
Michael Vitz, Vorsitzender des Arbeitgeberverbandes der Metallindustrie von Wuppertal und Niederberg. Foto: VBU

Velbert. Ein Großteil der Metallindustrie in Wuppertal und Niederberg befindet sich in anhaltend schwieriger Wirtschaftslage. Viele Betriebe haben durch Rezession und Pandemie massiv Eigenkapital verloren. Dies geht aus einer aktuellen Konjunkturumfrage des Arbeitgeberverbandes der Metallindustrie Wuppertal/Niederberg hervor, wonach 54 Prozent der Betriebe von einer deutlich verschlechterten Ertragslage berichten.

Laut der Umfrage des Arbeitgeberverbandes der Metallindustrie Wuppertal/Niederberg rechnen dreiviertel der Unternehmen auch in den nächsten sechs Monaten nicht mit einer wesentlichen Verbesserung der Ertragssituation. Dementsprechend wird die aktuelle Geschäftslage beurteilt: 41 Prozent der Unternehmen beurteilen ihre aktuelle Lage als schlecht.

„Nur der enorme Kapitaleinsatz der Betriebe im Verbund mit der Ausweitung der Kurzarbeit hat dazu geführt, dass die Beschäftigung bisher weitgehend stabil gehalten werden konnte. Das ist eine großartige Leistung, die allerdings zulasten von Erträgen und Investitionen gegangen ist“, betont der Vorsitzende des Arbeitgeberverbandes der Metallindustrie von Wuppertal und Niederberg, Michael Vitz.

Die wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Pandemie sowie der transformationsbedingte enorme Veränderungsdruck setzen den Unternehmen weiter zu. Die Stimmung bleibt daher auch in 2021 angespannt, ist aber nicht ganz ohne Zuversicht, schließt der Verband aus der Studie. So erwarten mehr als 20 Prozent in den nächsten sechs Monaten deutlich mehr Aufträge. Nur 10 Prozent rechnen mit einer weiteren Verschlechterung ihrer Auftragslage.

Dennoch werden immer noch 40 Prozent der Metallbetriebe in den nächsten Monaten weiter Kurzarbeit fahren müssen. In den vergangenen sechs Monaten lag der Anteil mit Kurzarbeit bei 60 Prozent.

Ein Viertel der Unternehmen sieht sich zudem auch zu einem Abbau von Arbeitsplätzen gezwungen. Immerhin 17 Prozent planen Neueinstellungen. „Wir haben schon im Sommer 2020 nach den Lockerungen der Pandemiebeschränkungen erlebt, wie schnell die Auftragslage wieder anziehen kann und konjunkturelles Wachstum generiert wird. Aufgrund der tiefen Fallhöhe werden wir allerdings in 2021 keinesfalls das Vorkrisenniveau wieder erreichen“, erklärt Michael Vitz.

Mit Blick auf die laufende Tarifrunde in der Metall-und Elektroindustrie warnte Vitz die IG Metall, bei den Beschäftigten falsche Erwartungen zu wecken. Auch wenn die Gewerkschaft Beschäftigungssicherung in den Vordergrund ihrer Tarifpolitik stelle, würde eine auch nur annähernde Umsetzung des Forderungsvolumens von vier Prozent viele Arbeitsplätze kosten.