Dr. med. Alexis Müller-Marbach Foto: Helios-Klinikum
Dr. med. Alexis Müller-Marbach Foto: Helios-Klinikum

Velbert. Darmkrebs entwickelt sich langsam und Betroffene haben anfangs meistens keine körperlichen Beschwerden. Treten eindeutige Symptome auf, ist es in vielen Fällen schon zu spät. Wie man Darmkrebs frühzeitig erkennen kann ist Thema im nächsten Medizinforum am Dienstag, 26. Januar, das ab 18 Uhr per Skype mitverfolgt werden kann.

Interessierte können der Skype-Veranstaltung unter folgendem Link https://meet.helios-gesundheit.de/nadine.formicola/G6TDC5VN beiwohnen.

„Beim Darmkrebs entstehen aus gutartigen Polypen im Dick- und Mastdarm bösartige Tumore, deren Zellen sich unkontrollierbar weiter vermehren. Eindeutige Symptome wie Verdauungsprobleme, Schmerzen oder sichtbares Blut im Stuhl treten in den meisten Fällen erst auf, wenn sich die bösartige Wucherung bereits ausgebreitet hat“, erklärt Dr. Alexis Müller-Marbach, Chefarzt der Klinik für Gastroenterologie am Helios-Klinikum Niederberg. „Die einzige Heilungschance besteht nach wie vor in einer Operation, die unter Umständen von einer Chemo- oder Strahlentherapie begleitet wird“, so der Spezialist weiter.

Zur Früherkennung haben sich laut Müller-Marbach zwei Methoden besonders bewährt: der Test auf verstecktes Blut im Stuhl (Hämocculttest) und die Darmspiegelung (Koloskopie). Je früher die Erkrankung entdeckt und behandelt werde, desto höher seien die Heilungschancen.

Die bösartigen Tumore sind nicht so stabil wie gesundes Gewebe, weshalb sie öfter bluten. Im frühen Stadium einer Darmkrebserkrankung sind die Mengen des abgesonderten Blutes so gering, dass sie mit dem bloßen Auge nicht sichtbar sind. Mithilfe des Hämocculttests können diese geringen Mengen bereits nachgewiesen werden. Diese Untersuchung sollte ab einem Alter von 50 Jahren einmal jährlich durchgeführt werden. Die Kosten übernimmt dabei die Krankenkasse. Ein positiver Test bedeutet aber nicht unbedingt Darmkrebs. In diesem Fall ist eine Darmspiegelung notwendig, um die genaue Ursache abzuklären.

Männer ab 50, Frauen ab 55 Jahren zur ersten Darmspiegelung

„Auch bei Frauen sollte eine Darmspiegelung Fall ab dem 55 Lebensjahr einmal durchgeführt werden. Bei Männern wird diese aufgrund des erhöhten Risikos für Darmkrebs seit April 2019 bereits ab einem Alter von 50 Jahren übernommen“, erklärt Dr. Müller-Marbach weiter. Bei unauffälligem Befund wird dann eine zweite Darmspiegelung nach zehn Jahren empfohlen. Bei auffälligen Befunden wie z.B. nach Abtragung von Polypen sind Kontrollen in kürzeren Abständen erforderlich.