Ende Januar ist die mehrfach preisgekrönte Blockflötistin Dorothee Oberlinger zu Gast beim Sinfonieorchester Wuppertal. Foto: Henning Ross

Wuppertal. Das Sinfonieorchester Wuppertal wappnet sich für die Zeit nach dem Lockdown und nutzt die momentane Situation für Proben- und Coachingworkshops. Ende Januar widmet sich die Streichergruppe unter anderem der historisch informierten Aufführungspraxis.

Die Konzertsäle bleiben weiterhin geschlossen, der Vorstellungs- und Konzertbetrieb ist eingestellt. Dennoch möchte das Sinfonieorchester Wuppertal die Pandemie nicht ausschließlich als eine Zeit des Stillstands verstehen, sondern sie konstruktiv und zukunftsorientiert nutzen. Aus diesem Wunsch entstand ein Proben- und Coachingkonzept, dessen Ziel es ist, die künstlerische Qualität des Orchesters auf hohem Niveau zu halten und den Musiker_innen die Möglichkeit zu geben, ihre Fähigkeiten in speziellen Repertoires auszubauen.

Mit geladenen Spezialist_innen werden verschiedene Konzertprogramme erarbeitet, die bei einer kurzfristen Öffnung des Spielbetriebs schnell und auf hohem künstlerischen Niveau abgerufen werden können. Darüber hinaus werden Elemente wie Zusammenspiel, Intonation und Aufführungspraxis perfektioniert und ein Programm einstudiert, das im »regulären Konzertalltag« eines Sinfonieorchesters keinen Platz findet.

Ende Januar ist die mehrfach preisgekrönte Blockflötistin Dorothee Oberlinger zu Gast beim Sinfonieorchester Wuppertal. Sie zählt nicht nur zu den bedeutendsten Vertreterinnen ihres Instruments, sondern hat sich insbesondere mit ihrer Expertise für die historisch informierte Aufführungspraxis einen Namen gemacht. Gemeinsam mit den Streicherinnen und Streichern des Sinfonieorchester Wuppertal erarbeitet Dorothee Oberlinger ein Programm im Zeichen der venezianischen Blockflötenkunst mit Werken von der Renaissance bis zum Spätbarock, das sie kontrastreich ergänzt mit Luciano Berios Werk ›Gesti‹ für Blockflöte solo von 1966 und einem Arrangement für Violoncello und Laute von John Cages ›Dream‹.

Der Westdeutsche Rundfunk begleitet die Arbeitsphase mit Dorothee Oberlinger und überträgt das nicht öffentliche Abschlusskonzert im Rahmen der WDR 3 Städtekonzerte im Frühjahr.