Impfung gegen das Coronavirus. Die Vergabe der Termine verzögert sich. Foto: Mathias Kehren
Impfung gegen das Coronavirus. Foto: Mathias Kehren

In Nordrhein-Westfalen sind seit dem Start der Vergabe am Montag bisher 275.000 Termine für eine Erstimpfung gegen das Corona-Virus vergeben worden. Das hat NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann am Nachmittag auf einer Pressekonferenz erklärt.

Es sei klar gewesen, dass die wahrscheinlich größte Terminvergabe in der Geschichte des Landes nicht ohne Probleme vonstatten gehen würde. Schließlich zähle die Gruppe der über 80-Jährigen, die jetzt zur Impfung aufgerufen worden ist, etwa 1,2 Millionen Menschen.

Er habe großes Verständnis dafür, dass Menschen sauer seien, weil sie oftmals Stunden am Computer oder Telefon verbrachten, so Laumann. Das System sei aber nicht zusammengebrochen, machte Dr. Frank Bergmann, Vorstandsvorsitzender der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein, deutlich. Probleme bei der Online-Buchung führt Bergmann darauf zurück, dass „weit über 40 Millionen Zugriffe“ am Montag verzeichnet wurden. Es habe teilweise 700 Aufrufe in der Sekunde gegeben, ergänzte der Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe, Dr. Dirk Spelmeyer.

Man könne die Kritik nachvollziehen, dass derzeit nur eine Person pro E-Mail-Adresse für einen Impftermin angemeldet werden kann. Dies sei aus Sicherheitsgründen so programmiert worden. Die Kassenärtzliche Vereinigung werde überprüfen, ob eine Anmeldung auch für Paare eingerichtet werden könne.

Mehr als 80 Prozent der Terminanmeldungen wurden online abgewickelt, etwa 15 Prozent telefonisch. Heute Mittag habe es eine Pause bei beiden Anmeldeverfahren gebeben, weil die ersten drei Wochen ausgebucht waren und weitere Termine erst bereitgestellt werden mussten.

In Callcentern stehen 1.200 Mitarbeiter zur Verfügung. Die Hotline sei auch heute bis 22 Uhr besetzt. Online-Buchung könnten auch in der Nacht vergenommen werden.

Dr. Frank Bergmann geht davon aus, dass in den nächsten drei Tagen die Buchungen für die Menschen, die 80 Jahre und älter sind, abgeschlossen werden.

Wegen der Verzögerungen bei der Lieferung der Impfstoffe könne sich die Impfung dieser Bevölkerungsgruppe aber hinziehen, erklärte Minister Lauman. Pro Woche könnten aktuell 70.000 Impfungen in NRW vorgenommen werden.

Stand heute wurden nach Aussagen des Ministers rund 347.000 Menschen in NRW zum ersten Mal geimpft, fast 100.000 haben schon die Zweitimpfung erhalten. Der Großteil dieser Geimpften lebe in Alten- und Pflegeheimen.

Positiv beurteilte Laumann die Entwicklung der Sieben-Tage-Inzidenz. In NRW gebe es keine Kommune mehr über 200 und nur noch drei über 150 Fällen pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen. Der Lockdown drücke die Inzidenz in die gewünschte Richtung.

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