Unternehmen bilden auch in Corona-Zeiten aus: Jugendliche sollten aktiv werden und sich bewerben, raten Expertinnen und Experten der Arbeitsagenturen und Kammern. Foto: pixabay
Unternehmen bilden auch in Corona-Zeiten aus: Jugendliche sollten aktiv werden und sich bewerben, raten Expertinnen und Experten der Arbeitsagenturen und Kammern. Foto: pixabay

Düsseldorf/Kreis Mettmann. Mit der Vergabe der Halbjahreszeugnisse geht es für um Ausbildungsplätze. Die gibt es auch in Corona-Zeiten, stellen die Arbeitsagenturen Düsseldorf und Kreis Mettmann, die IHK sowie die Handwerkskammer klar – und die Akteure rufen zum Bewerben auf.

Birgitta Kubsch-von Harten appelliert an Jugendliche, aktiv zu werden. Foto: Arbeitsagentur Düsseldorf
Birgitta Kubsch-von Harten appelliert an Jugendliche, aktiv zu werden. Foto: Arbeitsagentur Düsseldorf

„Es geht was auf dem Ausbildungsmarkt“, ermutigt Birgitta Kubsch-von Harten, Chefin der Arbeitsagentur Düsseldorf. Auch in Zeiten der Pandemie sollten Jugendliche daher mutig sein, sich kümmern – es geht um nicht weniger als ihre Zukunft. Bei Eltern, Schülerinnen und Schülern sowie Lehrpersonal gibt es zwar viele Unsicherheiten, in eine Corona-Starre verfallen sollten zukünftige Azubis deshalb aber nicht: „Es gibt keinen Grund zu warten“, meint der Mettmanner Arbeitsagenturchef Karl Tymister. Er appelliert an die Jugendlichen, sich beraten zu lassen. „Der Griff zum Telefon ist die beste Tür“.

Gregor Berghausen, Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer Düsseldorf; sowie Dr. Axel Fuhrmann, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Düsseldorf, stützen die Appelle. „Die Ausbildungsbereitschaft der Unternehmen ist hoch“, so Berghausen. Suchende träfen auf Suchende, potentielle Auszubildende also auf die Unternehmen, so der IHK-Chef. Das sei eine ideale Situation.

Dr. Axel Fuhrmann weiß: Unternehmen suchen dringend Azubis. Foto: Handwerkskammer Düsseldorf
Dr. Axel Fuhrmann weiß: Unternehmen suchen dringend Azubis. Foto: Handwerkskammer Düsseldorf

Trotz Pandemie fehlten im vergangenen Jahr Bewerber, rund zehn Prozent der Ausbildungsstellen seien daher unbesetzt geblieben. Die Akteure gingen davon aus, dass genau das zu mehr Aktivität auf dem Ausbildungsmarkt 2021 führen wird, doch viele Jugendliche verhalten sich passiv. Der gemeinsame Aufruf lautet daher: „Versuch es!“

Mit einem ersten Kontakt zu den Beratenden der Arbeitsagenturen oder Kammern öffnet sich der Weg zum Bewerbungsprozess. Der Blick in die Zukunft fällt trotz Corona weitestgehend positiv aus, das bestätigen Arbeitsagenturen und Kammern. „Dem Gros der Unternehmen geht es gut“, bestätigt Dr. Axel Fuhrmann für die Handwerkskammer. „Unsere Betriebe sind nicht in eine Depression verfallen.“

Erst recht gelte das in einer weiterhin starken Region wie Düsseldorf plus Kreis Mettmann plus Rhein-Kreis Neuss. Fuhrmann stellt einen Dreiklang als Zugang zum Ausbildungsmarkt in den Mittelpunkt: Beraten lassen, Unternehmen kontaktieren, Praktika vereinbaren.

Eltern sollen unterstützen

Auch an die Eltern richtet sich der gemeinsame Appell der Akteure. Für den Einstieg in das Thema Berufsorientierung hat die IHK Angebote speziell für Erziehungsberechtigte auf der neu geschaffenen Website www.azubieltern.de gebündelt.

IHK-Geschäftsführer Gregor Berghausen stellt klar: "Es gibt keine Corona-Abschlussprüfungen". Foto: IHK
IHK-Geschäftsführer Gregor Berghausen stellt klar: „Es gibt keine Corona-Abschlussprüfungen“. Foto: IHK

Angst vor einer abgespeckten Ausbildung oder einem wertlosen Abschluss müssen Jugendliche nicht fürchten, stellt IHK-Chef Berghausen klar: „Es gibt keine Corona-Abschlussprüfung“. Wer in Pandemie-Zeiten ausgebildet wird oder seine Prüfung ablegt, kann, was man können muss. Die Unternehmen seien vielfach kreativ und setzen auf Erfahrung aus den vergangenen neun Monaten. „Kein Azubi wird ins Home-Office abgeschoben“, so Berghausen.

Bei Problemen im Zusammenhang mit dem Ausbildungsprozess stehen die Ausbildungsberatenden der Kammern als neutrale Instanzen zwischen den Unternehmen und den Jugendlichen jederzeit zur Verfügung. Auch hier gilt: Der Griff zum Telefon ist der Türöffner.

„Ausbildung jetzt“

„Ausbildung jetzt“ lautet das ausgerufene Motto für das laufende Jahr. Auch wenn es aufgrund der Corona-Lage manchmal anders wirken kann: Ausbildungsplätze sind vorhanden – und Unternehmen wollen die Stellen auch besetzen. Gegen Unsicherheiten helfen Beratungen, zudem müsse niemand Angst aufgrund einer vermeintlich schlechten Vorbereitung haben, verdeutlicht Karl Tymister von der Arbeitsagentur in Mettmann. Die Schulen hätten einen guten Job gemacht. Tymister appelliert: „Sobald der Kontakt da ist, gibt es auch Unterstützung.“

Agenturchef Karl Tymister ermutigt Jugendliche, sich beraten zu lassen. Foto: Arbeitsagentur Kreis ME
Agenturchef Karl Tymister ermutigt Jugendliche, sich beraten zu lassen. Foto: Arbeitsagentur Kreis ME

Es scheint, als fehle es derzeit an Mut bei den jungen Leuten. Dabei ist das Signal der Unternehmen klar: Azubis werden benötigt. Auch wenn die Gesamtlage in einigen Branchen angespannt ist, richtet sich der Blick stets gen Zukunft. Karl Tymister verdeutlicht, was Unternehmen längst wissen: „Wer heute nicht ausbildet, ist morgen nicht mehr da.“ Für die Jugend gibt es keinen Grund, nicht aktiv zu werden.

Informationen erhält man über verschiedene Kanäle: klassisch per Telefon, in Online-Veranstaltungen, auf digitalen Messen, per Video-Chat oder durch Web-Tools wie „Check-U“ von der Arbeitsagentur.

Informationen erhalten Jugendliche etwa unter:

  • Agentur für Arbeit Düsseldorf
    Studien- und Berufsberatung
    0211 692-2910 oder -2920
    [email protected]
  • Agentur für Arbeit Mettmann
    Berufs- und Studienberatung
    02104 6962-333
    [email protected]
  • Industrie- und Handelskammer Düsseldorf
    0211 3557-448
    [email protected]
    oder per WhatsApp unter 0151 11 355 719
  • Handwerkskammer Düsseldorf
    0211 8795-603
    [email protected]
    Oder per WhatsApp unter 01575 6426795