Das Denkmal für die ermordeten Juden Europas in Berlin. Foto: pixabay
Das Denkmal für die ermordeten Juden Europas in Berlin. Foto: pixabay

Wülfrath. Die Wülfrather CDU-Ratsfraktion gedenkt den Opfern des Nationalsozialismus und schreibt hierzu:

„Am Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus erinnern wir uns zunächst im Rück-blick an ein menschenverachtendes autoritäres Regime. Die Ideologie vom unwerten Leben Hass in die Herzen gesät, Millionen Menschen das Leben gekostet und noch mehr Menschen unsägliches Leid gebracht. Opfer waren vor allem Juden, aber auch Sinti und Roma, Christen, Sozialisten, Kommunisten, Homosexuelle, kranke und alte Menschen, Widerstandskämpfer und noch viele mehr. Dazu kamen Millionen Tote und Vertriebene vieler Völker im Zweiten Weltkrieg. Es war nicht nur eine kleine herrschende Klasse, die unsägliches Leid über die Welt gebracht hat. Es war auch das Mitläufertum und das Wegsehen vieler, das diese Katastrophe erst ermöglicht hat.

Wir schauen deshalb auch auf die Gegenwart. Bundestagspräsident Dr. Wolfgang Schäuble sagte zum Gedenktag im vergangenen Jahr: „Wir müssen über Auschwitz sprechen – und über die Verantwortung, die wir als Konsequenz und Lehre aus dem Geschehenen tragen, jede Generation neu. Sie ist eng verknüpft mit der Verpflichtung, die Würde des Menschen und seine unveräußerlichen Rechte zu achten, sie zu schützen und zu verteidigen. Keinen Raum mehr dafür zu lassen, andere Menschen zu stigmatisieren, auszugrenzen, zu verfolgen.“

Unsere Demokratie ist ein zerbrechliches Gut. Wir erleben das weltweit, aber auch in unserem Land. Die Würde des Menschen wird tagtäglich verletzt – nicht nur am rechten oder linken Rand des politischen Spektrums, sondern auch aus der sogenannten Mitte der Gesellschaft heraus, etwa in den sogenannten sozialen Me-dien. Jede*r einzelne ist deshalb immer wieder zum Widerstand gegen Menschenhass und zum Einsatz für die Menschenwürde aufgefordert. Wir sprechen denen Mut zu, die sich diesen Einsatz immer wieder zur Aufgabe machen.

In den vergangenen Tagen wurde bekannt, dass Itzchak Belfer – der letzte Überlebende aus dem Kinderheim von Janusz Korczak – im Alter von fast 98 Jahren in Tel Aviv verstorben ist. Er war 2006 in Wülfrath und hat im Gymnasium das erste Zeitzeugen-Gespräch geführt. Seitdem gab es über 20 Begegnungen mit an-deren Zeitzeugen. Das ist ein gutes Beispiel, über die Vergangenheit eine Verbindung zu Gegenwart und Zukunft herzstellen.

Als Wülfrather CDU-Ratsfraktion gedenken wir deshalb an diesem Tag den Opfern der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft. Und wir danken denen, die immer wieder insbesondere jungen Menschen ermöglichen, mit dem Blick auf die Vergangenheit selbst Verantwortung für Gegenwart und Zukunft zu übernehmen.“