Mit einer stillen Kranzniederlegung wurde am 27. Januar der Opfer des NS-Regimes gedacht. Foto: Stadt Ratingen
Mit einer stillen Kranzniederlegung wurde am 27. Januar der Opfer des NS-Regimes gedacht. Foto: Stadt Ratingen

Ratingen. Am Mittwoch hat am jüdischen Ehrenfriedhof unter Teilnahmen von Bürgermeister Klaus Pesch ein stilles Gedenken an die NS-Opfer stattgefunden.

Am 27. Januar 1945 erreichten sowjetische Truppen das Vernichtungslager Auschwitz und befreiten die Überlebenden. Aus diesem Anlass gedachte Bürgermeister Klaus Pesch gemeinsam mit Vadym Fridman, dem Vorsitzenden des jüdischen Kulturvereins Schalom e.V., dessen Stellvertreter Grigori Lisnowski sowie Igor Tscherkowski von der jüdischen Gemeinde Düsseldorf der Millionen Opfer des nationalsozialistischen Gewaltregimes mit einer stillen Kranzniederlegung am jüdischen Ehrenfriedhof.

Der Bürgermeister würdigte in seiner Ansprache die Entscheidung des ehemaligen Bundespräsidenten Roman Herzog aus dem Jahr 1996, diesen Tag zum gesetzlichen Gedenktag zu erklären. Pesch sagte, dass geschichtliche Erinnerung niemals abstrakt sei, sondern konkrete Gesichter habe. In diesem Zusammenhang wies er auf die stählerne Gedenkplatte am jüdischen Friedhof hin, auf der die Namen der jüdischen Bürgerinnen und Bürger aus Ratingen verzeichnet sind, die in den Vernichtungslagern der Nazis er-mordet worden sind. Er betonte die Notwendigkeit einer kontinuierlichen Erinnerungskultur und die besondere Verantwortung, die sich hieraus für heutige und zukünftige Generationen ergebe.

Vadym Fridman wies in seiner Rede darauf hin, dass neuerdings antisemitische Straftaten in Deutschland wieder zunehmen. Allein im ersten Quartal 2020 habe es 287 solcher Vor-fälle gegeben. Er rief dazu auf, die Stadt Ratingen „antisemitismusfrei“ zu halten.