Das Impfzentrum für den Kreis Mettmann befindet sich in Erkrath. Foto: Kreis ME
Das Impfzentrum für den Kreis Mettmann befindet sich in Erkrath. Foto: Kreis ME

Ratingen. Wie die Ratinger Verwaltung mitteilt, werden verschiedene Hilfsangebote in der Stadt installiert, um Seniorinnen und Senioren den Zugang zum Impfzentrum in Erkrath zu erleichtern.

Am 8. Februar beginnen die Impfungen für über 80-Jährige, die nicht in Senioreneinrichtungen leben, im Impfzentrum des Kreises Mettmann in Erkrath-Hochdahl. Wissenschaft, Politik und Gesellschaft sind sich darin einig, dass der Weg aus der Corona-Pandemie nur über eine möglichst zügige und breite Impfung der Bevölkerung führen kann.

„Deshalb ist es besonders bedauerlich, dass der Start dieser groß angelegten Impfkampagne so holprig verlaufen ist“, sagt Bürgermeister Klaus Pesch. „Die Stadt Ratingen tut ihr Möglichstes, um ihre Bürgerinnen und Bürger im Hinblick auf die Impfung zu unterstützen. Wir haben als Stadtverwaltung zwar keinen Einfluss auf den Standort des Impfzentrums sowie die Organisation der Impfung und die Terminvergabe, aber wir können unseren Bürgerinnen und Bürgern helfen, sich zurechtzufinden.“

Seitdem bekannt ist, wie und wann die Terminvergabe und die Impfungen durchgeführt werden, gab es auch bei der Stadt Ratingen, insbesondere an der Corona-Hotline für Senioren, zahlreiche Anrufe von Rat suchenden Senioren. Es gibt drei wesentliche Anliegen: Wie komme ich zum Impfzentrum in Hochdahl, wenn ich kein Auto habe, mich im ÖPNV nicht zurechtfinde und auch niemanden im familiären und Bekanntenkreis habe, der mir helfen kann? Kann mich jemand zur Impfung begleiten? Und: Kann mir jemand bei der Terminvereinbarung helfen?

Krisenstab befürwortet Unterstützung

Der Stab für außergewöhnliche Ereignisse (SAE) der Stadt Ratingen hat sich bereits in seiner Sitzung am 12. Januar mit der Thematik auseinandergesetzt und – in vollem Bewusstsein der eigentlichen Nicht-Zuständigkeit der Stadt Ratingen –  folgende Empfehlungen ausgesprochen: „Der SAE befürwortet einen leichten Zugang zum Personentransport für Senioren. Der SAE befürwortet den Transport per Taxi mit einem Eigenanteil, der bei Grundsicherungsbezug erstattet wird. Mit Taxiunternehmen soll ein Rahmenvertrag angestrebt werden.“

Hintergrund dieser Empfehlung ist die klare Prämisse, dass Sammeltransporte wegen der Infektionsrisiken eher nicht angezeigt sind. Zudem werden die Impftermine über die zentrale Rufnummer der kassenärztlichen Vereinigung individuell vergeben und sind nicht so zu steuern, dass sich sinnvolle Sammeltransporte per Bus koordinieren lassen. Außerdem muss wegen der präzisen Terminvergabe ein Höchstmaß an Zuverlässigkeit für den Transport gegeben sein. Daher war klar, dass hier vor allem auf professionelle Strukturen zurückgegriffen werden muss.

Der Rahmenvertrag liegt nun im Entwurf vor und wird Ratinger Taxiunternehmen angeboten. Wer ihm beitritt, verpflichtet sich, Fahrten zum Impfzentrum nach Hochdahl inklusive Wartezeit und Rückfahrt zum Fixpreis anzubieten. Die Stadt Ratingen übernimmt dabei einen Teil der Kosten, so dass der Eigenanteil für den Fahrgast (bzw. die Fahrgäste, wenn Eheleute einen gemeinsamen Termin haben) auf pauschal 40 Euro sinkt. Bei Seniorinnen und Senioren, die Grundsicherung beziehen, übernimmt die Stadt Ratingen die Kosten ganz.

Zur Finanzierung dieses freiwilligen Angebots stellt die Stadt Ratingen gemäß eines Dringlichkeitsbeschlusses des Rates außerplanmäßig 100.000 Euro zur Verfügung. Die Rückmeldung der Taxiunternehmen wird in Kürze erwartet, dann informiert die Stadt auch, wie man die Fahrten zum Fixpreis in Anspruch nehmen kann.

Helfende stehen bereit

Parallel zur Ausarbeitung des Rahmenvertrags hat die Verwaltung zahlreiche Gespräche mit sozialen Organisationen geführt und diverse Hilfsangebote gesammelt, teils auf ehrenamtlicher Basis, teils gegen Honorar. So gibt es einige weitere Angebote, Seniorinnen und Senioren nach Hochdahl zu fahren.

Hinzu kommt die Vermittlung von ehrenamtlichen Begleitpersonen, etwa durch die AWO Ratingen, Telefon 02129 3766955, E-Mail [email protected], oder die Freiwilligenbörse, Telefon 02102-7116854, E-Mail [email protected]. Für ihr Projekt „Impflotsen“ sucht die Freiwilligenbörse auch noch ehrenamtliche Helfer.

Hilfe bei der Vereinbarung von Impfterminen bieten unter anderem auch die AWO Ratingen sowie die Taschengeldbörse der Stadt Ratingen an. Deren Vermittlungsstelle ist mittwochs und freitags jeweils von 17 bis 19 Uhr unter Telefon 02102 5505655 oder per E-Mail unter [email protected] zu erreichen.

Die zentrale Anlaufstelle für Rat suchende Seniorinnen und Senioren bleibt aber das städtische Corona-Telefon 02102 5505085. Die städtische Seniorenkoordinatorin Rita Mitic und ihre Mitstreiterinnen aus den Seniorentreffs haben einen Überblick über die bestehenden Angebote und können individuell beraten.