Das Haus Luise-von-der-Heyden. Foto: Hans-Joachim Kling
Das Haus Luise-von-der-Heyden. Foto: Hans-Joachim Kling

Wülfrath. In den Wülfrather Alteneinrichtungen ist – Stand Donnerstag – noch niemand gegen Corona geimpft worden.

„Wir warten sehnlichst auf den Impfstoff“, sagt Renate Zanjani, Sprecherin der Bergischen Diakonie, die in Wülfrath die Häuser betreibt. Dazu zählen die beiden Einrichtungen in der Stadt, das Haus August von der Twer und das Haus Luise von der Heyden, sowie vier Häuser auf dem Zentralgelände der Diakonie in Aprath. Insgesamt warten hier etwa 360 Menschen auf die Impfung, die erste wohlgemerkt.

Gesundheitsminimister Karl-Josef Laumann hatte öffentlich erklärt, dass im Februar die Impfungen in den Altenheimen abgeschlossen werden könnten. Das scheint aber zumindest in Wülfrath schwierig zu werden, weil die Impfungen hier noch nicht mal begonnen haben.
Petra Weihsenbilder, Leiterin der vier Einrichtungen in Aprath, hatte schon mal zwei Wunschtermine im Januar angemeldet. Die wurden dann aber abgesagt, weil nicht genug Impfstoff vorhanden war.

Jetzt hat die Diakonie die ersten Termine für dieses Wochenende bekommen.
Aber auch das mit den mobilen Impftrupps funktioniert nicht so, wie der unbedarfte Betrachter sich das vorstellen mag. „Ich muss mir die Ärzte, die impfen, und das medizinische Fachpersonal selbst zusammensuchen“, sagt Weihsenbilder. Für ihren Termin hat sie jetzt zwei Hausärzte und einen Psychiater gefunden, die die erste Einrichtung „verimpfen“, wie es im neuen Corona-Sprech so schön heißt.

„Wir sind extrem dankbar, dass wir so gute Kooperations-Ärzte haben“, sagt auch Renate Zanjani, bei der Bergische Diakonie für die Unternehmenskommunikation zuständig. Genau das, die Kommunikation mit der Kassenärztlichen Vereinigung, ist aus Sicht von Zanjani „äußerst schwierig gewesen“.

Inzwischen macht auch nicht mehr die Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein die Vergabe der Impftermine für die Altenheime im Kreis Mettmann. Das hat der Kreis selbst vor einer Woche übernommen. Und jetzt gibt es gleich mehrere Impftermine für die Einrichtungen der Diakonie.

Petra Weihsenbild hat auch schon ein paar Mal selbst den Minister angeschrieben, auf den sie nicht mehr gut zu sprechen ist. Allein schon deshalb, weil es nicht stimme, was da so öffentlich erklärt werde, beispielsweise dass im Januar alle Menschen in den Heimen die erste Impfung erhalten würden. „Da wird Unsinn erzählt“, ärgert sich Weihsenbilder.

Warum aber ausgerechnet in Wülfrath noch niemand geimpft war, kann sie nicht sagen. Sie weiß aber aus Gesprächen: „Auch in Velbert sind noch nicht alle Einrichtungen durchgeimpft.“

Auch im Wülfrather Altenheim in der Stadt, dem August-von-der-Twer-Haus ist nach Aussage der Bergischen Diakonie noch niemand geimpft worden. Foto: Kling