Kinder kochen unter Anleitung. Foto: pixabay
Kinder kochen unter Anleitung. Foto: pixabay

Düsseldorf/Kreis Mettmann. Das NRW-Familienministerium hat einen Stufenplan für die Rückkehr zum Regelbetrieb in den Kindertagesstätten sowie der Tagespflege vorgestellt. 

NRW-Familienminister Joachim Stamp hat am heutigen Dienstagmittag jenen Plan vorgestellt, der eine stufenweise Rückkehr zum Regelbetrieb in Kitas und der Tagespflege ermöglichen soll.

Man müsse in der Pandemie einerseits „auf Sicht fahren“, so Stamp, weil es immer wieder unerwartete Wendungen gegeben habe. Gleichzeitig müsse man Perspektiven aufzeigen, wie es weitergehen kann. Man dürfe sich nicht auf Inzidenzen festlegen, diese allerdings auch nicht ignorieren. „Ich bin überzeugt, dass wir immer eine Gesamtschau auf die pandemische Entwicklung vornehmen müssen“, so Minister Stamp.

Betroffen sind vor allem Familien und Kinder. „Wir haben eine große Verantwortung für alle Kinder in Nordrhein-Westfalen“, so Joachim Stamp. Man wisse, dass es mit fortschreitendem Lockdown und mit fortschreitenden Nicht-Zugang zu Gleichaltrigen zu entwicklungspsychologischen Störungen komme. Stamp nennt depressives Verhalten, Auffälligkeiten sowie auch Kindeswohlgefährdungen.

Das Betretungsverbot mit Notbetreuung, so wie es zu Beginn der Pandemie genutzt wurde, habe laut Stamp zu erheblichen Ungerechtigkeiten und zu Missgunst geführt. Man habe daher Kitas und die Kindertagespflege für alle geöffnet gehalten, die darauf angewiesen sind. Eingriffe zum Infektionsschutz gab es durch eine strikte Gruppentrennung sowie durch die Reduzierung der Betreuungszeiten. Eigenverantwortlich und solidarisch sollten Eltern wenn möglich ihre Kinder zu Hause betreuen.

Phasenmodell soll Kinderbetreuung öffnen

Das NRW-Familienministerium will nun die Kinderbetreuung in diesem Modus mit „eingeschränktem Pandemiebetrieb“ bis zum 21. Februar weiterführen.

Ab dem 22. Februar sind dann alle Kinder wieder dazu eingeladen, die Kindertagesbetreuung zu nutzen. Der bisherige Appell an die Eltern, ihre Kinder wenn möglich selbst zu betreuen, entfällt. Die Betreuungszeit bleibt in dieser Phase weiterhin um zehn Stunden reduziert; auch feste Gruppen bleiben Teil der Maßnahme.

Ab dem 8. März sollen dann die Träger der Kitas nach der Situation vor Ort entscheiden können, ob man die Betreuungszeiten erweitern kann. Das Familienministerium legt dafür den Rahmen der Kürzung „um bis zu zehn Stunden pro Woche“ fest. Landesweit bleiben die Gruppen festgelegt.

In einem nächsten Schritt könnten Kita und Tagespflege dann im Regelbetrieb öffnen. Das sei „abhängig davon, wann zertifizierte Selbsttests ausreichend vorhanden sind und/oder Impfungen der Beschäftigten vollzogen werden oder das Infektionsgeschehen nur noch gering ist“.

Das stufenweise Modell funktioniert unter Berücksichtigung der Infektionslage. Steigen die Corona-Fälle stetig, ist die Rückkehr in eine vorherige Phase angedacht. Bei einem sprunghaften Anstieg will man die „Corona-Notbremse“ ziehen – laut Ministerium möglichst regional begrenzt: Dann könnte es zu Betretungsverboten samt Notbetreuung kommen.