Der kleine Wettersensor liefert dem neuen LoRaWAN der Stadtwerke Heiligenhaus seine Daten. Schon bald soll das neue Funk-Datennetz viel mehr können. Was genau haben jetzt Projektleiter Jens Matics, Stadtwerke-Geschäftsführer Michael Scheidtmann und Kämmerer Björn Kerkmann erklärt. Foto: Stadt Heiligenhaus
Der kleine Wettersensor liefert dem neuen LoRaWAN der Stadtwerke Heiligenhaus seine Daten. Schon bald soll das neue Funk-Datennetz viel mehr können. Was genau haben jetzt Projektleiter Jens Matics, Stadtwerke-Geschäftsführer Michael Scheidtmann und Kämmerer Björn Kerkmann erklärt. Foto: Stadt Heiligenhaus

Heiligenhaus. Die Stadtwerke Heiligenhaus haben in Zusammenarbeit mit der Stadt damit begonnen, ein flächendeckendes Funk-Datennetz für Energie-Management- und Smart-City-Anwendungen aufzubauen. Das neue Netz kann dabei helfen, Leckagen schneller zu entdecken und Verbräuche genauer zu erfassen, außerdem freie Parkplätze zu erkennen, volle Container zu melden oder Klimadaten zu erfassen.

Zum Einsatz kommt die „LoRaWAN“-Technologie. LoRaWAN steht für Long Range Wide Area Network und ist ein Funkstandard, bei dem kleine Datenmengen über besonders große Entfernungen übertragen werden können. In Heiligenhaus reichen insgesamt vier Antennen aus, um das gesamte Stadtgebiet abzudecken. Diese sind in Betrieb gegangen auf dem Rathaus, bei den Stadtwerken in der Abtsküche, in Isenbügel und bei der Feuerwehr an der Friedhofsallee.

Die für LoRaWAN eingesetzten Funksensoren sind sehr klein und verbrauchen teilweise so wenig Energie, dass auch Batterien als Stromquelle ausreichen. So sind auch abgelegene Sensorstandorte für die Datenerhebung kein Problem.

„Heiligenhaus ist eine der ersten Städte im Kreis Mettmann die flächendeckend ein ‚LoRaWAN‘-Funknetz für zukünftige Bürgerinformationen und Dienstleistungen nutzen kann“, erklärt Björn Kerkmann. Mit der Technik ließen sich vielfältige Anwendungen realisieren, um die Digitalisierung in der Stadt Heiligenhaus weiter voranzubringen, meint der erste Beigeordnete und Kämmerer der Stadt.

Ein wichtiges Thema für die neue Funktechnik ist die Erfassung von Verbrauchsdaten in kleinen Zeitintervallen. So ließen sich beispielsweise Leckagen im Wassernetz schnell erkennen. Auch Energieverbräuche können quasi ständig überwacht und komfortabel per App oder E-Mail mitgeteilt werden. „Voraussichtlich noch dieses Jahr können wir diese Technik unseren Kunden zugänglich machen“, schätzt Jens Matics, Projektleiter bei den Stadtwerken.

Als eine erste Anwendung wurden zwei Wetter-Stationen im Stadtgebiet aufgebaut, welche die Außentemperatur, die Luftfeuchtigkeit und die CO2-Konzentration alle zehn Minuten erfassen. Weitere angedachte Anwendungsgebiete sind Füllstandmeldungen zum Beispiel von Wertstoffcontainern, Fenster- und Türkontakte für den Einbruchschutz oder auch die Überwachung von Parkplatz-Kapazitäten als Grundlage für ein Leitsystem.

Der Versorger entwickelt derzeit entsprechende Dienstleistungen und möchte diese zunächst in Pilotprojekten mit der Stadt realisieren und anschließend für Privat- und Gewerbekunden zugänglich machen.

„Viele Abläufe, die bisher manuell abliefen, können ohne großen Aufwand digitalisiert werden“, ist Jens Matics sicher. Es sei „ein sehr spannendes Zukunftsthema mit vielfältigen Einsatzmöglichkeiten.“